Politik Rechts sein ist ein Grundrecht

Zum Artikel „Die AfD – psychologisch betrachtet“ (TV vom 3. August) schreibt Hans-Werner Thesen:

Es ist schon erstaunlich, wie unverhohlen unter dem Deckmantel der „Wissenschaftlichkeit“ hier gegen eine demokratisch legitimierte Partei agitiert wird. Der Artikel strotzt nur so von Behauptungen, die in keiner Weise einer seriösen wissenschaftlichen Betrachtung standhalten würden. Zum Beispiel wird von  „unausgereifter Programmatik“ gesprochen, ohne wissenschaftlich darzulegen, was denn am Parteiprogramm der AfD unausgereift ist. Es wird schlicht eine Behauptung in die Welt gesetzt, was ja zutiefst unwissenschaftlich ist.

Oder man spricht von rechter Rhetorik, als wenn rechts sein schon verwerflich sei. Rechts sein ist ein demokratisches Grundrecht; ist das nicht mehr gesellschaftlicher Konsens, ist die Gesellschaft halt eben nicht mehr demokratisch. So einfach ist das. Des Weiteren wird ausgeführt, die Partei biete auf komplexe Fragen „unterkomplexe“ Antworten an.

Was für ein schöner Begriff, der so etwas wie Wissenschaftlichkeit suggeriert. Was sind „unterkomplexe“ Antworten? Mir fällt dazu ein Beispiel ein. Wenn die Bürgermeisterin von Köln nach den Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht den Frauen empfiehlt, eine Armlänge Abstand zu den Tätern zu halten, dann ist das für mich eine „unterkomplexe“ Antwort auf ein schlimmes Problem. Die Trierer Autoren haben in ihrer Schlussfolgerung insoweit recht, dass die etablierten Parteien Lösungen für die vielen ungelösten politischen, wirtschaftlichen und sozialen Fragen finden müssen, wenn der Erfolg der AfD eingebremst werden soll.

Der Erfolg der AfD ist eben nichts anderes als ein Resultat des Versagens der etablierten Parteien.

Hans-Werner Thesen, Kenn

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