Katholische Kirche Riesige Enttäuschung
Zu den Artikeln „Der Gipfel der verpassten Chancen“ (TV vom 25. Februar) und „Missbrauch: Bischof fordert Weisungen des Papstes“ (TV vom 26. Februar) schreiben Josef Berens und Herbert Daufenbach:
Das Ganze kann in der Tat als Bischofsgipfel der verpassten Chancen und Möglichkeiten bezeichnet werden. Sind diese Herren denn wirklich so naiv und nicht mehr in der Lage, ihre und die Situation unserer Kirche zu erkennen? Eine riesige Enttäuschung für alle, die eine positive Wende für die katholische Kirche erwartet haben, wie auch für die Missbrauchsopfer selbst. An das unselige und unsinnige, eher nicht einmal von Gott akzeptierte, „Pflichtzölibat“, als eine Ursache für Missbrauchsfälle, hat man sich leider auch nicht herangetraut.
Katholische Bischöfe und Priester sind ja irgendwie arme Kerle, denen mit dem unsinnigen, ja vielleicht sogar als Teufelszeug zu bezeichnenden Zölibat eine Lebensweise aufgezwungen wird, die nichts mit Gott, Jesus und dem Evangelium nichts zu tun hat und allein der Befriedigung derer zu dienen scheint, die den Betreffenden ein unnormales Menschsein aufzuzwingen versuchen, das ganz normale, sexuelle Notstände zur Folge hat und so eine Ursache für die unseligen Missbrauchsfälle ist.
Es wird diese Missbrauchsfälle wohl leider auch weiterhin geben, solange das „Pflichtzölibat“ nicht entsorgt ist.
Ja, die Frage stellt sich sogar, ob Kirchenobere, die Priestern diesen Unsinn zur Voraussetzung für eine Weihe machen, nicht vielleicht die größere Schuld und Verantwortung für die unseligen Dinge zu tragen haben?
Josef Berens, Rommersheim
Wenn Bischof Ackermann in der Sache Missbrauchsskandal noch etwas Gutes tun will, wäre das der Rücktritt von seinem Amt als Missbrauchsbeauftragter.
Geleistet hat er bisher doch so gut wie nichts. In der privaten Wirtschaft hätte man solche Beauftragten längst in die Wüste geschickt, mangels Erfolgs und Sachverstands. Nichtstuer sind in dieser Sache einfach fehl am Platz.
Herbert Daufenbach, Wittlich