Rund um die Uhr im Dienst

Zum Artikel "Die Polizei schiebt eine Rekordzahl von Überstunden vor sich her" (TV vom 16. Juni):

Mein tiefstes Bedauern möchte ich den armen Beamten wegen der insgesamt sehr vielen Überstunden aussprechen, deren Anzahl durch die Einsätze beim G8-Gipfel noch erhöht wurde. Das viel zu dünne Ergebnis dieses Gipfels rechtfertigt sicher nicht diese hohe Zahl von Überstunden und auch nicht die sehr hohen Kosten von weit über 100 Millionen Euro. Wegen der entstandenen Mehrkosten war kein Geld mehr da, um die Überstunden der Polizeibeamten zu bezahlen. Deshalb sollten sich alle involvierten Polizeibeamten bei Angela Merkel bedanken. Hätte George Bush einen seiner Flugzeugträger als Austragungsort für den Gipfel zur Verfügung gestellt, wären diese Polizei-Einsätze mit den vielen Überstunden nicht nötig gewesen, die Sicherheit hätte gewährleistet werden können, und die Gesamtkosten hätten sich im Rahmen gehalten. In den siebziger Jahren war ich als Zeitsoldat auch Beamter, und eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit von errechneten und bestätigten 58 Stunden war damals selbstverständlich. Da erinnere ich mich heute noch an unseren Kompaniechef, der uns auf Anfragen wegen der vielen Überstunden sagte, dass der Soldat 24 Stunden am Tag im Dienst sei, und sollte dies nicht ausreichen, würden noch vier Stunden drangehängt. Dienstzeitausgleich und Bezahlung von Überstunden kannten wir damals nicht. Wir waren noch stolz auf unseren Beruf und nahmen die Nachteile in Kauf.Siegfried Greif, Ulmen BEAMTE

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