Schlag ins Gesicht

Zum Artikel "Das Drehkreuz darf erweitert werden" (TV vom 22. August):

Sanfter Tourismus und Nachtflüge mit Schwerfrachtern, verträgt sich das? Ministerpräsident Beck und Wirtschaftsminister Hering propagieren, dass weitere Schwerfracht-Nachtflüge von Frankfurt zum Hahn verlegt werden sollen. Wie kann man als Politiker auf der einen Seite für sanften Tourismus im Hunsrück und an der landschaftlich einzigartigen Mosel werben und zugleich Nachtflüge für diese Region wollen? Das ist für die Menschen vor Ort und besonders für die, die in den letzten Jahren in den Tourismus investiert haben, ein kräftiger Schlag ins Gesicht. Warum schauen die Verbandsgemeinden und deren Tourismusbüros diesem Treiben tatenlos zu? Ist das ein Mangel an Weitsicht oder politischer Gehorsam? Sind die Nacht-Frachtflüge einmal da, werden wir sie so schnell nicht mehr los. Rund um den Frankfurter Flughafen werden die Nachtflüge seit Jahren massiv kritisiert. Nur weil im Hunsrück und an der Mosel weniger Menschen betroffen sind, kann es aber doch nicht sein, dass Nachtflüge in unsere besonders nachtruhige Gegend verlegt werden. Wenn Beck und Hering Nachtflüge zum Hahn holen wollen, kann es mit deren Liebe zu unserer Region nicht weit her sein. Schon jetzt fliegen mehr Schwerfrachter über Bernkastel-Kues und die Kurkliniken, als Hahn bereit war, in seinen Lärmgutachten zuzugeben. Die Richter beim OVG in Koblenz haben diesen lancierten Lärmgutachten zugestimmt. Wenn man weiß, dass der oberste Richter von der SPD eingesetzt wurde, ist das kaum verwunderlich. Von Kommunalpolitikern der vom Fluglärm betroffenen Gemeinden erwarte ich spätestens jetzt Reaktionen, damit es nicht zum Schlimmsten kommt. Tourismus und Nachtflüge vertragen sich nun mal nicht.

Christiane Schenk, Bernkastel-Kues

Flughafen Hahn

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