Gesellschaft Schlimmer Verdacht

Zum Artikel „Bei Seenotrettung ist von Einigung wenig zu spüren“ (TV vom 2./3. November) schreibt Felix Assmann:

Der Beitrag ist sehr, sehr aufschlussreich. Sogar die neue italienische Regierung scheint erkannt zu haben, dass die „Seenotrettung“ der NGOs nicht so ganz korrekt zu sein scheint. Warum sollten sie ansonsten die Schiffe nicht umgehend anlanden und die Menschen aufnehmen? Was Minister Horst Seehofer jetzt treibt, ist im Lichte seines Verhaltens von vor einem Jahr gänzlich unglaubwürdig. Wohltuend ist, im Artikel zu lesen, dass man offensichtlich doch Sorge hat, durch die bisherige Handlungsweise den Flüchtlingsstrom über das Mittelmeer noch zu fördern. Dem ist so!

Noch wichtiger aber ist der Hinweis, dass die „Seenotretter“ bei manchen Ministern im Verdacht stehen, mit Schleusern zusammenzuarbeiten. Diese Befürchtung hege ich schon lange, weil die Handlungsweisen in das Geschäftsmodell des Schleusens passen. Wer geht schon in ein Schlauchboot, ohne eine Minimalchance auf ein Durchkommen zu sehen? Die Betreiber der „Seenotrettungsschiffe“ sollten, um sich gegen solchen Verdacht erfolgreich zu wehren, die gesamten Betriebskosten und die dafür benötigten Deckungsmittel nachprüfbar veröffentlichen. Wenn man nichts zu verbergen hat, dürfte das eine leichte Übung sein. Mir erscheint es seltsam, dass die „Rettungsschiffe“ immer zur rechten Zeit am rechten Ort sind. Würde es sich um eifrige Feuerwehrleute handeln, die immer wieder vor der Alarmierung an der Brandstelle sind, würden sich diese ruckzuck in U-Haft befinden.

Seenotrettung ist richtig und wichtig! Ob aber die Retter rein prophylaktisch auf dem Meer rumschippern müssen, wage ich zu bezweifeln. Ansonsten müssten sich auf unseren Straßen die Rettungswagen nur so tummeln, damit sie im Falle des Falles früh genug zur Stelle wären.

Felix Assmann, Gonzerath

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