Politik Schon wieder so eine Pseudo-Umfrage

Artikel „Sauberes Trinkwasser für alle Europäer“ und zum Kommentar „Eine Lehrstunde für die EU“ (TV vom 24. Oktober) schreibt Wolfgang Hertel:

Und wieder lobt Detlef Drewes in höchsten Worten eine pseudodemokratische EU-Umfrage. Wer wusste denn überhaupt von dieser? Wann, wo, von wem wurde sie legitimiert, ordnungsgemäß publik gemacht? Wer hat, und wie, das EU-Volk vorab sachlich über Hintergründe und Umfrageprozedur informiert?

Nun haben nicht 4,6, sondern ganze 1,6 von 513 Millionen Europäern der EU-Kommission den Wassermarsch geblasen (nächste Umfrage: 756 Tausend Teilnehmer?). Faktisch wurde diese „Umfrage“, von Gewerkschaften unter der Hand (manipuliert), organisiert, natürlich, der Seriosität wegen, von Umweltverbänden unterstützt. Dabei ging es kaum um das Wohl der Verbraucher, eher um die Sicherung von Arbeitsplätzen im öffentlichen Dienst.

„Der/die Deutsche“ verbraucht etwa 110 Liter Wasser am Tag. Davon vielleicht fünf bis zehn Liter als reines Lebensmittel. Ist somit die Untersuchung auf weitere 18 Stoffe nötig? Hierdurch sollen wohl (Mikroplastik sei Dank) der wahre Zweck der Umfrage vernebelt und dem öffentlichen Dienst weitere Arbeitsstellen zugeschanzt werden.

Und warum sollen immer die Verbraucher die Mehrkosten tragen und nicht die Verursacher (zum Beispiel die Bauern wegen der Wasserbelastung durch Gülle)?

Fundamentale Aufgabe der EU ist es zweifelsohne, durch ein konstruktives Regelwerk für sauberes Wasser für alle, überall und zu vernünftigen Preisen zu sorgen. Die Kunst besteht aber auch darin, zugleich einen echten Wettbewerb zwischen privaten und öffentlichen Anbietern zu gewährleisten. Bei Strom und Gas hat es ja einigermaßen geklappt.

Trotz sicher nachweisbarer (aufgebauschter?) Negativbeispiele ist es keinesfalls gesagt, dass private Anbieter schlechter sind als öffentliche. Ob Erstere „die Preise diktieren“ oder die Verbandsgemeindewerke Konz mich abzocken, wo ist da der Unterschied? Bei Privaten hätte ich bessere Möglichkeiten, mich dagegen zu wehren.

Wolfgang Hertel, Konz

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