Gesellschaft Sehr geehrte Damen, Herren und Diverse ...

Zum Artikel „Bundestag billigt drittes Geschlecht im Geburtenregister“ (TV vom 15./16. Dezember) und weiteren Beiträgen zum Thema schreibt Heribert Hanck:

Es ist noch keine nennenswerte Zeit vergangen, da hat unsere hochlöbliche Regierung beschlossen, neben männlich oder weiblich noch eine dritte Geschlechterkennung einzuführen, wie wir alle wissen: „divers“.

Ob es hierfür eine soziale oder biologisch/medizinische Notwendigkeit gab oder ob dies lediglich der Nebeneffekt einer Spaßgesellschaft ist, bleibt dahingestellt. Dazu will ich mich nicht äußern, das überlasse ich lieber den Philosophen. Wie auch immer.

Ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, als aus „Bürgern“ plötzlich „Bürgerinnen und Bürger“ wurden, oder aus „Wählern“ „Wählerinnen und Wähler“. Die Liste könnte man beliebig fortsetzen. Damit hat man doch einen großen Fortschritt gemacht, zumindest sehen es gewisse Gesellschaftsschichten so (der Weise schweigt und räuspert sich).

Abgesehen von der Anrede gab es aber in diesem Zusammenhang noch weitere Reformen, zum Beispiel wurde in Stellenanzeigen in der Zeitung der Zusatz (m/w) eingeführt. Klar, man musste ja wissen, ob die angebotene Stelle auch zum Geschlecht passt. Das ist aber  überholt. Inzwischen gibt es Firmen, die quasi in voreilendem Gehorsam schon heute in ihren Stellenanzeigen den Zusatz (m/w/d) einpflegen (siehe TV vom 12./13. Januar), obwohl diese Diskussion noch gar nicht losgetreten wurde. Ungeachtet dessen fällt es mir schwer, eine Berufsbezeichnung zu finden, die typisch für den Zusatz (d) wäre, aber da bin ich um Aufklärung dankbar.

Aber allen, die Verfechter dieser neuen Theorie sind, sei hiermit ein Trost zugesprochen: Es gibt noch viel zu tun. Bleiben Sie konsequent! Machen Sie sich zum Beispiel bitte einmal Gedanken darum, wie denn zukünftig die allgemeine Ansprache an Personen (oder Personinnen) lauten sollte: Sehr geehrte Damen, Herren und Diverse ...

Heribert Hanck, Trier

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort