Seid fruchtbar und mehret euch …

Gesellschaft

Zur Berichterstattung über die Zerstörung der Umwelt und die Konsequenzen:
Welternährungstag - ein falsches Signal in die falsche Richtung: dramatisches Artensterben, Klimawandel, atomare Verseuchung, immer knapper werdendes sauberes Trinkwasser, schmelzende Gletscher und Polarkappen, abgeholzte Regenwälder, öl-, plastik- und chemikalienverseuchte, leergefischte Ozeane, Seen und Flüsse, durch Jauche, Düngemittel und Pestizide vergiftete Böden und vergiftetes Grundwasser, ökologische Kloake unter Fischfarmen, quälerische Massentierhaltung unter Einsatz Tausender Tonnen Antibiotika und resistente Monsterkeime in den Krankenhäusern!
All das sind Folgen der aggressiven, sinnlosen Vermehrung des Menschen! Was wäre, wenn der Mensch stürbe, statt der Bienen, ist leicht zu beantworten: Bienen sind nützlich! Wem nützt der Mensch? Jeder Tag ohne ihn, den extremsten Parasiten der Erdgeschichte, wäre ein Gewinn für diesen Planeten.
Ist es nicht pure Schizophrenie, der Welternährung mit ihren zerstörerischen Folgen absoluten Vorrang einzuräumen statt die irrsinnige Vermehrung des Menschen zu stoppen?
Weil der Mensch sich nur mit dem vergleicht, was er kennt und weil man es ihm einredet, meint er, er sei ein elitäres Geschöpf mit göttlichem Exklusiv-Auftrag: "Seid fruchtbar und mehret euch, bevölkert die Erde und macht sie euch untertan", heißt es in der Genesis. Welch ein abstruses, von "Gottgelehrten" erfundenes Märchen!
Hätte Gott seinen fatalen Irrtum erkannt, hätte er den Menschen nicht nur aus dem Paradies vertrieben, sondern ihn von der Erde heruntergestoßen, als diese noch eine Scheibe war (es darf gelacht werden!).
Die Wenigen, die den Wahnsinn begreifen und sich für die Schöpfung verantwortlich fühlen, sind nicht mehrheitsfähig. Sie werden sich gegen eine opportunistische Politklasse, religiöse Kleingeisterei, die Konsumgier der Masse und die Profitgier derer, die sich daran bereichern, niemals durchsetzen können. Nach irdischer Logik muss das Universum einen Urheber, eine allerhöchste Autorität haben.
Leider ist die - entgegen peinlich-naiver religiöser Behauptungen - unzugänglich und unergründbar. "Deus Obscurus" hat weder seinen Willen geäußert noch Richtlinien erlassen; daran möchte man verzweifeln. Abenteuerliche religiöse Interpretationen, Thesen, Mysterien und Dogmen sind lächerliche Argumente gegen Fakten.
Den Erhalt der Schöpfung als sinnvollen Auftrag zu begreifen und der wahnsinnigen Vermehrung des Menschen ein Ende zu machen, wäre eine wahrhaft religiöse Perspektive. Darf man hoffen, dass das menschliche Kollektiv sich irgendwann in Demut zum Bewahrer und Bewunderer der Schöpfung statt zu ihrem Zerstörer rehabilitieren wird? Nein! Zum Guten fähig, doch zum Bösen neigend, wird der Mensch sein böses Werk vollenden.
Ein bitterer Trost: In wenigen Milliarden Jahren wird unsere Sonne sich im Sterben aufblähen und die geschundene Erde (mit der fürchterlichen Asse) mit allen Planeten ringsum in sich hineinsaugen und verbrennen, als wären sie Streichhölzer. Dann wird alles heil sein, so wie wenn nichts gewesen wäre!
Manfred Schmitz
Flußbach

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