Gesellschaft Seid gnädig miteinander!

Zum Artikel „Ich mag meinen Beruf“ (TV vom 29. Oktober) schreibt Hans-Gerd Hamacher:

Schön, dass es Sex-Arbeiterinnen gibt, die ihren Beruf lieben! Männer sind nun mal von „Mutter“ Natur darauf programmiert, in ständiger Begattungs-Bereitschaft zu sein, obwohl die Gelegenheiten zum „Einsatz“ doch eher selten sind.

Was „denkt“ sich die Natur dabei? Nun, biologisch gesehen ist die Aufspaltung in männlich-weiblich eine Form von Arbeitsteilung. Die weibliche Seite besorgt die notwendige Reproduktion, die Arterhaltung.

Schwangerschaft und „Aufzucht“ sind bei Menschen sehr mühsam und die Geburts-Prozedur war früher lebensgefährlich. Da muss die biologisch genauso notwendige Selektion, also die Auslese des Gesündesten, Lebenstüchtigsten, von der männlichen Version übernommen werden. Das bedeutete in alter Zeit, gut und ausdauernd laufen zu können und erlegte Beute beizuschaffen wie Asterix und Obelix die Wildschweine.

Aber es bedeutet auch, beim Fischfang zu ertrinken, von Mammuts verletzt zu werden oder beim Rivalen-Kampf liegen zu bleiben.

Doch es kam noch schlimmer! Das war die „Erfindung der Großmutter“. Es hat sich als ergiebiger erwiesen, wenn Mütter in der Mitte ihres Lebens in eigener Reproduktion „stillgelegt“ wurden und stattdessen bei der Aufzucht von Enkeln halfen. Ab diesem Zeitpunkt ist dann „Begattungslust“ nur noch Luxus.

Und die Männer? Also die, die das noch sind, die müssen bis an ihr Ende danach schauen, dass im Lande keine Gebärmutter brachliegen bleibt!

Mit diesem Ur-Programm wurde die Menschheit in die Neuzeit katapultiert! Da mag sich so mancher „Rest“ erklären und so manche zivilisatorische Auffang-Struktur wie Bordelle. Mögen Männlein und Weiblein gnädig miteinander sein!

Hans-Gerd Hamacher, Tierarzt, Newel

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