Selbstbedienungs-Mentalität

Zum Artikel "Diäten weiter in der Kritik" (TV vom 16. Mai):

Das Sprichwort heißt: Geld stinkt nicht, beruhigt aber. Da ist die Gier nach Geld nicht mehr weit. Auch Politiker wissen das. In der Öffentlichkeit besteht schon lange die Meinung, dass nach Selbstbedienung gehandelt wird. Auch den Politikern wird Abzocke vorgeworfen - und das mit Recht.Gerade in der jetzigen Zeit, wo der Staat Steuern beziehungsweise Abgaben so kräftig wie selten zuvor von Angestellten, Rentnern, Arbeitern und so weiter fordert, ist das Vorhaben der Politik zur Erhöhung der Diäten nur schwer verständlich. Nun sollen die Diäten der Abgeordneten bis 2010 um 16 Prozent steigen, mithin auch die Pensionsansprüche. Mit der Aufwandsentschädigung muss doch eine gute Lebensführung möglich sein! Es muss angenommen werden, dass der Bundestag kein Spiegel der Gesellschaft mehr ist, sondern ein Standbein für Politiker, deren Schicksal der eigenen Parteiführung verbunden ist. An welcher Bezugsgröße sich die Diäten und ihre Entwicklung orientieren, wird wohl jeden interessieren. Anstatt zu grübeln und Zeit mit Diätenerhöhungen zu verschwenden, wäre es angebracht, sich zielbewusster einzusetzen für wichtigere Dinge, die den Bürgern auf den Nägeln brennen. Aber so lange das Parlament selbst über die Höhe der Diäten entscheiden kann, wird es immer welche geben, die das Thema in Bewegung halten. Somit wird sich nichts ändern. Hilarius Dietzen, Prüm politiker

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