leserbriefe So machen sie’s beim FC Hollywood
Zur Berichterstattung über die Fouls im Bundesliga-Spiel zwischen dem FC Bayern München und Bayer Leverkusen (TV vom 17. und 19. September) schreibt Franz Bodem:
„Wir haben den dritten Spieltag, und ich habe das Gefühl, dass wir Freiwild sind“, sagte der Trainer Niko Kovac nach dem Spiel. Herr Kovac war vor dem Wechsel zu den Bayern Trainer von Eintracht Frankfurt. Die Eintracht belegte in seiner Trainerzeit mit großem Abstand den letzten Platz in der Fairnesswertung der Bundesliga. Hier sei die Frage erlaubt, ob der verantwortliche Trainer dazu beigetragen hat.
In der vergangenen Saison waren anscheinend 17 Vereine Freiwild für ihn. Jetzt ist es nur noch der FC Bayern für die anderen Vereine. Ein seltsamer Sinneswandel.
Herr Kovac ist uns aus seiner aktiven Zeit wegen seiner überharten Spielweise noch sehr gut in Erinnerung. In der Presse war seinerzeit deshalb auch hin und wieder die Bezeichnung „Treter“ für ihn zu finden. Aber das war gestern. Es geht doch bei diesem Schauspiel nur um die Macht des FC Bayern und darum, die Verantwortlichen und Entscheidungsträger – Schiedsrichter, Linienrichter, Videoassistenten und DFB-Verantwortliche – zu verunsichern und somit zu beeinflussen.
Die Zeiten, als Uli Hoeneß noch als Manager mit auf der Trainerbank saß und an der Linie die Schiedsrichter und Linienrichter attackierte und beeinflussen wollte, sind auch noch in guter Erinnerung. Jetzt sagte Hoeneß, das Foul des Leverkuseners Karim Bellarabi am Münchner Rafinha sei „natürlich geisteskrank“ und: „Das ist vorsätzliche Körperverletzung.“ Aufgrund der unrühmlichen Vergangenheit von Hoeneß wäre es eher ein normales Verhalten, sich mit Beschuldigungen dieser Art in der Öffentlichkeit zurückzuhalten.
Die Technische Universität in Braunschweig hat vor einigen Tagen ihre „Fußballstudie 2018“ veröffentlicht. Unter anderem wurden die Teilnehmer der Umfrage befragt, welcher der 36 Bundesligaclubs der ersten und zweiten Bundesliga ihnen sympathisch ist. Der FC Bayern ist das Schlusslicht der Tabelle.
Im Internet finden sich Beiträge zu dieser Studie. Die oft seltsamen Auftritte der Verantwortlichen des FC Bayern haben ja vielleicht zu diesem schlechten Ergebnis beigetragen. In den Tageszeitungen habe ich hierzu seltsamerweise leider noch keinen Beitrag entdeckt.
Franz Bodem, Wawern