Ich habe keine Direktversicherung und bin nicht unmittelbar betroffen, doch fällt dieses Gebaren unter die Rubrik Habgier und Ausbeutung durch die Politik. Betroffen sind alle Rentnerinnen und Rentner, die verwitwet sind. Ich musste 2015 als Rentner mit einer geringfügigen Beschäftigung Witwerrente beantragen und hätte, nach meinen Berechnungen, etwa 420 Euro erhalten müssen. Meine "große Witwerrente" beträgt aber nur 76 Euro, weil das Nebeneinkommen angerechnet wird. Begründet wird dies mit § 45 SGB X, § 50 SGB X, § 45 Abs. 2 Satz 3 SGB X, § 45 Abs. 3 bzw. Abs. 4 SGB X, § 97 SGB VI und § 18a SGB IV, verteilt auf einer Dreiviertelseite (da weiß jeder sofort Bescheid - oder?!). Diese Regelung ist in meinen Augen Betrug, Unterschlagung und Diebstahl. Betrug an der Lebensleistung der Verstorbenen, die sich durch ehrliche Arbeit und treue Zahlung aller Sozialabgaben diesen Anspruch erworben hat, Unterschlagung des an mich übergegangenen Anspruches und damit der Diebstahl des mir zustehenden Geldes. Den 60-prozentigen Anspruch an sich mag man ja noch verstehen, aber dass das Nebeneinkommen angerechnet wird, das ich mit Sicherheit nicht aus Jux und Tollerei beziehe, komplettiert das Unverständnis, zumal die fixen Kosten rund ums Haus und des allgemeinen Lebens gleich bleiben. Warum wird ein solches Gesetz und mit welchem Hintergedanken installiert? Wenn sich der Dank des Vaterlandes für lebenslanges Arbeiten, treues Bezahlen aller Abgaben und der Tatsache, niemals als Schmarotzer der Allgemeinheit auf der Tasche gelegen zu haben, so manifestiert, dann muss man sich ernsthaft fragen, warum man all das so gemacht hat. Wir haben Kinder großgezogen, ein Haus gebaut und unser Leben selbstständig gemeistert. Anderen, die dem Staat auf der Tasche gelegen haben, geht es nicht schlechter. Die Diäten der ach so schlecht bezahlten Bundestagsabgeordneten erhöhen sich im Juli automatisch um rund 245 Euro. Liege ich falsch? Wohin geht mein Geld? Wolfgang Schlick, Ayl-Biebelhausen