SOZIALES

Zum Kommentar "Augen zu und durch" und zur Mütterrente (TV vom 24./25. Mai):

Der Berliner Volksfreund-Korrespondent Stefan Vetter schreibt, dass es jedem gegönnt sei, von der Mütterrente zu profitieren, aber der Preis dafür sei eine Zumutung für die junge Generation. Vielleicht ist Herrn Vetter nicht bekannt, dass besonders die jungen berufstätigen Frauen für jedes Kind, das nach 1992 geboren wird, drei Rentenpunkte erhalten. Die jungen Frauen haben heute in der Regel die Chance, einer Berufstätigkeit nachzugehen und eine eigene Rente zu erlangen und bekommen dazu drei Rentenpunkte pro Kind. Die Mütter, die ihre Kinder vor 1992 geboren haben, hatten in vielen Fällen niemals eine Chance, berufstätig zu sein, da es erstens keine Kindergartenplätze gab und es zweitens gesellschaftlich auch gewünscht war, dass Kinder zu Hause betreut wurden. In vielen Fällen sind es gerade diese Frauen, die es heute ihren Töchtern und Schwiegertöchtern ermöglichen, berufstätig zu sein, da sie sich für die Betreuung der Enkel einsetzen. Gerade diese Generation ist von unten (Enkelkinder) und von oben (pflegebedürftige Eltern) belastet worden, da es keine Pflegeversicherung gab und es auch nicht opportun war, die Eltern in ein Pflegeheim zu geben. Bevor ein Journalist solche Äußerungen macht, die Mütterrente sei eine "Zumutung für die jüngere Generation", sollte er sich erst einmal kundig machen. Maria Luise Stein, Rachtig

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