Soziales

Zum Artikel "Politisch brisante Rentenerhöhung" und zum Leserbrief "Denkt an die Wahl!" (TV vom 21. und 27. März):

Die "Rentenerhöhung" von 0,25 Prozent ist eine politische Blamage und eine Ohrfeige für die West-Rentner, die unter anderem mit ihrem Einsatz den Wiederaufbau nach dem Kriege und nicht zuletzt auch die deutsche Wiedervereinigung getragen haben. Eine durch die Euro-Einführung halbierte Rentenleistung im Gegensatz zu einer sich parallel leider diametral entwickelten Preissteigerung sichert vielfach keine würdige Altersexistenz mehr. Gerade in diesem Zusammenhang ist eine derartige billige Aufwertung blanker Hohn. Die Preise der Wirtschaftsgüter wurden im Austausch Euro gegen DM derart verteuert, dass die Kaufkraft der Rentenleistung keine 50 Prozent mehr beträgt. Eine abgesicherte Altersexistenz weicht damit einer vom Rentner unverschuldeten Altersarmut. Jahrzehntelange Zahlungen von Rentenbeiträgen, die eine lebenswürdige Alterssicherung bescheren sollten, wurden durch eine dubiose politische Praxis ad absurdum geführt. Selbst eine gerechte und verpflichtende inflationsbedingte Aufstockung der Renten ist nicht erfolgt. Eine Problemlösung kann z. B. darin bestehen, dass die in DM geleisteten Rentenbeiträge - im Gegensatz zur Halbierung - den Renten in Euro in voller Höhe zugrunde gelegt werden oder eine auskömmliche Rente (mindestens im vierstelligen Bereich) als Existenzsicherung zur Vermeidung steigender Altersarmut geschaffen wird. Friedhelm Bongartz, Gerolstein

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort