Soziales

Zum Beitrag "Inder leiden für unsere Telefone" (TV vom 4. Juli):

Der Bericht der Schüler der Klasse 8b des St. Josef-Gymnasiums Biesdorf über ihr "KLASSE!-Projekt" zeigt deutlich die Betroffenheit der Teilnehmer, nachdem sie gesehen haben, unter welch unwürdigen Bedingungen Arbeiter in den Billiglohnländern auch für renommierte westliche Firmen produzieren. Leider werden fast alle Produkte aus den Billiglohnländern unter solchen menschenverachtenden Zuständen gefertigt und mit zum Teil Riesengewinn bei uns vermarktet. Einer der großen Ausbeuter in diesem Bereich ist die Adidas AG, die ihre Produkte unter für die Arbeitenden katastrophalen Bedingungen fertigen lässt, im Umsatz der Waren aber mit stolzen Preisen zuschlägt. Es ist also kein Ruhmesblatt, wenn immer wieder mit Millionengewinnen geprahlt wird. Eher ist es beschämend, wenn man die Hintergründe dieser Geschäftemacherei kennt: Auf dem Rücken der Armen solche "Erfolge" einzufahren, ist eine Schande! Schlimmer wird diese Situation noch dadurch, dass unsere großen Sportverbände DFB (Deutscher Fußball-Bund) und DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) seit Jahren in enger Kooperation mit Adidas und diesem ethisch äußerst fragwürdigen Handeln stehen, obwohl sie in ihren Grundsätzen allzu gern von ihrer großen gesellschaftspolitischen Verantwortung sprechen. Wo bleibt denn diese Verantwortung? Zu kritischen Anfragen dazu schweigen beide Verbände beharrlich und hoffen, diese auf diese Art unter den Teppich kehren zu können. Wann endlich wird hier in aller Deutlichkeit offengelegt und für Abhilfe gesorgt? Auch unsere Politik ist bei diesem Missbrauch von "freier Marktwirtschaft" gefragt und zu angemessenem Verhalten aufgefordert. Oder gibt es auch dort diesbezüglich fatalen Protektionismus? Eduard Pelzer, Irrel

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