SOZIALES

Zum Leserbrief "Nix mit Konsens" (TV vom 12. November) diese Entgegnung:

Und wieder mal hat jemand gedacht, er müsste seine Meinung zum Lokführerstreik der Leserschar mitteilen. Dass die Lokführer Hilfsarbeiter sind, fürstliche Gehälter bekommen und nicht wissen, wofür sie streiken, war zu lesen. Ich muss dem Autor attestieren, dass er nicht weiß, worüber er schreibt. Ich habe den Beruf des "Hilfsarbeiters" 40 Jahre ausgeübt, habe bis zur Lokführerprüfung fünfeinhalb Jahre lernen müssen und mein ganzes "Hilfsarbeiterleben" Schulungen, Lehrgänge, Prüfungen sowie jährliche Prüfungen auf dem Simulator (ähnlich der Piloten) absolvieren müssen. Außerdem wurde der Hilfsarbeiter jährlich ärztlich inklusive Bluttest untersucht. Streiken war nicht drin, weil die Lokführer der Bundesbahn Beamte waren. Durch die Privatisierung der Bahn wurden die beamteten Lokführer so nach und nach durch Tarifkräfte ersetzt, die dann ganz anders entlohnt wurden und deswegen jetzt streiken, weil sie wie Hilfsarbeiter bezahlt werden. Aber die Schulungen, Lehrgänge, Prüfungen, Simulatorprüfungen, Arztuntersuchungen mit Bluttest müssen sie trotzdem über sich ergehen lassen. Lieber Herr Bastgen, Sie hätten sich vor dem Schreiben des Leserbriefes Hintergrundwissen beschaffen sollen. Dann wären diese wirren Zeilen nicht Ihrer Feder entsprungen, denn ich schreibe auch nicht über Ihren Berufsstand, weil mir das Hintergrundwissen fehlt und ich keine Stammtischparolen zu Papier bringen will! Ernst Berg, Aach

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