Soziales

Zum Artikel "2000 offene Stellen in der Pflege - Lücke bei Versorgung von Kindern" (TV vom 19. Mai):

Ja, so sind wir Christenmenschen! Wir machen uns ja solche Sorgen um die Pflege unserer Eltern und Großeltern. Was soll nur werden ohne ausgebildete Pflegekräfte? Warum nur haben wir einen solchen Personalmangel in der Altenpflege? Wir zermartern uns den Kopf und finden einfach keine Lösung. Ich hab da eine total abgefahrene Idee. Zugegeben - diese Idee wird viele in Angst und Schrecken versetzen. Die meisten werden sagen: "So was hat es ja noch nie gegeben! Wo soll das noch hinführen? Das ist der Untergang des Abendlandes!" Trotzdem wage ich es, offen und ohne Skrupel, das Unaussprechliche auszusprechen: Vielleicht würden eventuell ... unter Umständen ... eine bessere Bezahlung und menschenwürdige Arbeitsbedingungen den Mangel beheben? So! Endlich ist es gesagt! Wie bitte? Kosten darf es nichts? Geld ist doch nicht alles!? Ja so sind wir, wir Christenmenschen! Da warten wir doch lieber auf preisgünstige Pflegekräfte aus Bulgarien und Rumänien. Die mögen wir zwar sonst nicht so sehr, aber dafür wären sie uns gut genug. Schließlich hat sich in unserem Land das System von Ausbeutung und moderner Sklaverei bestens bewährt; unsere Wirtschaft brummt! Wo kommen wir denn hin, wenn wir jetzt dafür noch mehr bezahlen sollen? Können wir die vorhandenen Altenpfleger nicht dazu bringen, für weniger Lohn noch etwas mehr und schneller zu arbeiten? Wir sollten an ihr Gewissen appellieren und mehr christliche Nächstenliebe einfordern. Oder haben sie diesen Beruf etwa aus reiner Geldgier gewählt? Norbert Kroon, Wittlich Weshalb verlassen immer wieder gut ausgebildete Pflegekräfte unweit zur Grenze an Luxemburg die Region? Sicher, rund 1000 Euro mehr im Monat sind sehr verlockend, entschädigen auch für die physisch und psychisch schwere Arbeit, die Pflegekräfte tagtäglich leisten. Wo Pflegende auf chronisch unterbesetzten Stationen ihren professionellen Dienst verrichten, Kollegen im "arbeitsfrei" angerufen werden, um einspringen zu können, ohne eine tarifliche Entschädigung zu erhalten. Wo die Teilzeitkraft zur Vollzeitkraft wird, da überlegt sich der eine oder andere, in welcher Einrichtung er arbeiten möchte. Gerade für Unternehmen in der Nähe zu Luxemburg gibt es sicherlich noch Verbesserungspotenzial! Michael Theis, Korlingen

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