Soziales

Zum Artikel "Immer mehr Rentner haben zu wenig Geld zum Leben" (TV vom 16. August):

Vor allem in der Region haben viele Rentner nicht einmal das Notwendigste zum Leben; ihre Zahl liegt weit über dem Bundesdurchschnitt. Und dies ist eine besonders traurige Realität. Während man seitens der Kommunalpolitik für Sperenzchen wie Motorsport-Veranstaltungen oder Feste genug Geld zwecks Subventionierung locker machen kann, wird im Bereich Soziales kräftig gespart. Und hier sind besonders Rentner in überaus negativer Weise tangiert. Dies hängt auch mit der relativ geringen Anzahl von Arbeitsplätzen zusammen, an denen man zu Erwerbszeiten genug verdienen kann. Auch wegen der provinziellen Lage Triers können die Unternehmen mit ihren Beschäftigten machen, was sie wollen. Hungerlöhne, die gezahlt werden, sind keine Seltenheit. Aber das Trierer Unternehmer- und Politiker-Establishment will eben auch "unter sich" bleiben. So erzählt man sich in der Stadt, dass vor Jahrzehnten der Versuch von Ford, sich hier anzusiedeln, verhindert worden sei, und zwar angeblich auf Betreiben des früheren Romika-Chefs (damals eine "ganz große Nummer"). Der habe, so heißt es, in dem Automobilhersteller einen unliebsamen Konkurrenten gesehen; Ford soll die Arbeiter besser bezahlt haben als es in der Schuh fabrik üblich war. Nicht umsonst sind unter den Romika-Rentnern, so sie überhaupt noch leben, besonders viele Menschen, die buchstäblich "am Hungertuch" nagen. In krassem Widerspruch zu der hohen Anzahl von Armen überhaupt steht die relativ hohe Zahl von Millionären in dieser Region. Dies beweist doch wohl: Wer hier die entsprechenden Beziehungen hat, "aus dem wird auch was". Der Rest kann sehen, wie er klarkommt. Udo Simon, Trier

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