SOZIALES

Zum Artikel "Experten für eine neue Dimension der Pflege" (TV vom 17. September):

Die vielfältigen Bestrebungen einer stärkeren Einbindung der nichtärztlichen Gesundheitsberufe - insbesondere der Pflege - in die Patientenversorgung und die damit einhergehenden Veränderungen sind im Rahmen der Patientenversorgung schon längere Zeit wahrnehmbare Größen. Zumindest in den Krankenhäusern und zunehmend auch im ambulanten Bereich wird dies spürbar. Analog zu anderen Ländern ist es konsequent, die Pflegewissenschaft zu fördern und die Pflege partiell zu akademisieren. In Trier zumindest ist die Finanzierung des dualen Pflegestudiengangs gesichert. Leider möchte derzeit niemand Klartext reden, wie es denn mit der Refinanzierung dieser höher qualifizierten Schwestern und Pfleger bestellt ist. Wenn, wie vorgesehen, 20 Prozent der Pflegenden einen akademischen Abschluss ablegen, sollten die Protagonisten dieses Modells Farbe bekennen, aus welchem Topf bei gedeckeltem Personalbudget die Pflegeakademiker bezahlt werden, denn höhere Qualifikation muss honoriert werden - und das zu Recht. Wird dann die Anzahl der nicht akademisierten Schwestern und Pfleger, die "Basisarbeit" am Patienten verrichten, geringer, oder ist beabsichtigt, den ärztlichen Stellenplan mit dem Hintergedanken der Substitution zugunsten eines "Arzt-light" mit Bachelorabschluss zu kürzen? Diese Frage sollte beantwortet werden. Um Missverständnissen vorzubeugen: Für die verfasste Ärzteschaft gilt: Ausübung der Heilkunde muss in ärztlicher Hand und Verantwortung bleiben. Dr. med. Günther Matheis, Vorsitzender der Bezirksärztekammer Trier

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