Soziales

Zum Artikel "Grau ist bunt" (TV vom 12. Dezember):

Die Welt verändert sich rasend, und wir sind als Menschen gefordert, unsere Autarkie und Selbstverantwortung immer stärker selbst zu ergreifen. Das heutige Leben fordert uns fast ständig auf, zu entscheiden. Egal, in welcher Lebensphase wir uns befinden. Der ehemalige Bremer Bürgermeister Henning Scherf hat sich vor 25 Jahren mit vier Parteien entschieden, eine WG in einem großen Haus zu gründen. Die Wahl der Lebensform ist eine urpersönliche Entscheidung, und er ist glücklich damit. Es gibt Menschen, für die das Leben in einer WG eher ein Unglück ist. Die Wahlmöglichkeit der bevorzugten Lebensform ist die persönliche Freiheit eines jeden. Was aber passiert, wenn ich krank und gebrechlich werde? Nicht nur einfach älter werde und gelegentlicher Unterstützung bedarf, sondern für 24 Stunden am Tag Zuwendung, Pflege und Betreuung brauche? Diese Vorstellung bereitet vielen Menschen Angst und Unsicherheit. In diese Lebensphase der eigenen Bedürftigkeit erleiden wir vielleicht einen Verlust an Freiheit, weil wir nicht mehr alles selbst für uns tun können. Diese Erfahrung zu machen, ist existenziell. Die eigene physische Endlichkeit zu erleben, ist in unserer Gesellschaft eine große Herausforderung. Dieses innere Erleben haben wir unabhängig von der Wohnform. Es ist meine Aufgabe als Träger der "Buchen", aus diesem Bewusstsein heraus soviel Freiheit, Wärme und Respekt in der Situation der persönlichen Pflegebedürftigkeit zu schaffen wie nur irgendwie möglich. Zu sagen, dass Freiheit und Würde abgenommen würden, wenn ich mich für eine bestimmte Form der Pflege und Betreuung entscheide, ist Unsinn. Richtig wäre zu fragen: Wo bin ich in meiner persönlichen Lebenssituation am besten aufgehoben? Wo kann in einer neuen Lebensphase mein Zuhause sein? Die Buchen sind wohnortnah, exzellent mit ihrem sozialen Umfeld vernetzt und modern in ihrer Konzeption. Es sind offene und lebendige soziale Strukturen. Die "Buchen" bieten vielfältige Wahlfreiheiten an und keinen Zwangszustand in der Vorgabe einer bevorzugten Lebensform. Die kleine WG, die größere Gemeinschaft oder, wenn es gewünscht wird, auch die Intimität eines eigenen Rückzugsraums und Privatleben sind möglich. Eine gute Hotellerie, schöne Veranstaltungen, achtsame und zuhörende Mitarbeiter, qualifizierte Pflege und Betreuung ergänzen die Wahlfreiheiten in dieser schwierigen Lebensphase. In Freiheit und Selbstbestimmung. Ralph Clark, Träger der Seniorenhäuser Zur Buche

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