Soziales

Zu den Artikeln "Zweifel an Zuschussrente" (TV vom 6. September) und "Immer mehr Rentner haben zu wenig Geld zum Leben" (16. August):

Der Gedanke einer Zuschussrente ist edel - aber völlig unzureichend im Ansatz. Denn die Rente ist kein Almosen warmherziger Politiker, sondern ein durch Arbeit erworbener Rechtsanspruch mit sauer bezahlten Rentenbeiträgen! Es kann nicht sein, dass wir nach jahrzehntelanger Berufstätigkeit unerheblich mehr bekommen als Sozialhilfeempfänger, die kaum in die Rentenkasse eingezahlt haben (sorry, für diese sollte natürlich ebenfalls gesorgt werden - aber anders!). Es ist doch ein Ansatz, auch über eine steuerfinanzierte Grundrente nachzudenken. Man sollte unsere schwer verdienten Steuergelder sinnvoller ausgeben als für eine Rettung europäischer Banken! Das wäre doch wichtiger als andere EU-Länder zu retten. Die eigenen Menschen sollten der Regierung mehr am Herzen liegen, oder? Und es wäre mehr als verdient, dass Menschen, die ihr Leben lang arbeiten, auch entsprechend honoriert werden und ihren Lebensabend ohne Geldeinbußen verbringen könnten! Zumal die Rentenbeiträge wirklich kein Kleckerkram sind als Lohnbestandteil. Annette Müller, Konz Na so was, ganz plötzlich stellen die Damen und Herrn in der Politik fest, dass wir auf eine Altersarmutskatastrophe zusteuern und die Bezieher von Altersversorgungen ab dem Jahr 2030 zu wenig zum Leben haben. Keiner zeigt sich aber verantwortlich für den politischen Unsinn, den man da in den letzten Jahrzehnten organisiert hat. Wer hat denn versicherungsfremde Leistungen aus der Rentenkasse bezahlt? Wie viele Leistungen gehen an Bezieher, die nie einen Cent in die Rentenversicherung eingezahlt haben? Wer hat denn das Renten-Niveau so gekürzt, dass in Zukunft viele Rentner arm sein werden? Wer hat denn den Niedriglohnsektor so gepuscht, dass aus diesem Bereich viel zu wenig an Leistungen in die Rentenkasse gezahlt wird? Warum zahlen nicht alle in die Rentenversicherung? Warum verweigert man sich immer noch einem Lohn-Niveau, das genügend Beiträge in die Rentenkasse garantiert. Wer hat das alles getan oder gelassen? Die Mainzelmännchen waren es nicht. Bereits in der Regierung Schmidt hat man die Rentenkasse zur Zahlung von Fremdleistungen missbraucht. Die prekäre Lage der Rentenversicherung haben einzig und allein die Politiker der letzten Jahrzehnte zu verantworten, und heute erzählt man den zukünftigen Rentnern: "Tut uns leid die Kassen sind leer." Jürgen Teusch, Wittlich

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