Soziales

Zum Text "In der Pflege mangelt es an Fachpersonal" (TV vom 6. Nov.):

Im Volksfreund konnte man lesen, dass der Landtag sich mit dem Fachkräftemangel in der Pflege befasst hat. Ich bin in einem Trierer Krankenhaus beschäftigt und stelle mir natürlich die Frage: Aus welchem Grund kommt man jetzt auf das Thema, da der Fachkräftemangel doch schon seit Jahren allmählich und stetig steigend zu beobachten ist? Es ist in der Grenzregion Trier sehr schwierig, Pflegefachkräfte auf Dauer zu binden, weil diese in Luxemburg eine deutlich höhere Vergütung erhalten. Daher kommt es immer wieder zu Abwanderungen nach Luxemburg. Hier sollte man ansetzen und die Pflegekräfte für ihre verantwortungsvolle, anstrengende und zeitraubende Arbeit entsprechend vergüten. Den Pflegeberuf in der Gesellschaft aufzuwerten, ist ebenfalls bitter nötig, wo doch bei vielen Leuten noch immer der Gedanke im Kopf schwebt: Die Krankenschwester, optimalerweise im Stationszimmer sitzend, trinkt ohnehin nur den ganzen Tag Kaffee! Solche Vergleiche haben Pflegekräfte nicht verdient, denn sie arbeiten, oft aufopferungsvoll, viele Stunden in einem immer anspruchsvolleren Umfeld für ihre Patienten. Im Artikel konnte man auch lesen, dass unsere Landesregierung die Situation in der Pflege weniger bedrohlich sieht. Da kann ich nur müde lächeln. Es wäre vielleicht ein erster Schritt in die richtige Richtung, wenn die zuständigen Politiker sich vor Ort ein Bild von Pflege machen und die Kollegen und Kolleginnen bei ihrer täglichen Arbeit begleiten würden. Ich glaube nicht, dass sie dann noch von "weniger bedrohlich" sprechen würden! Es bleibt zu wünschen, dass der schöne Beruf des Gesundheits- und Krankenpflegers eine Aufwertung erlebt und man aktiv dem zunehmenden Fachkräftemangel begegnet. Bemühungen in diese Richtung müssen auch an der Basis spürbar werden. Denn nur so kann auf Dauer Pflege auf einem hohen Niveau gewährleistet werden. Patrick Föhr, Trier

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