Soziales

Zur Berichterstattung über die Streiks der Lokführer diese Meinungen:

Das hat die Republik lange nicht mehr erlebt. Da erlaubt sich doch mal tatsächlich eine ganze Berufsgruppe, "Nein" zu sagen. Nix mit Konsens. Sich nicht dem Arbeitgeber und der "wirtschaftlichen Vernunft" zu beugen. Und was machen unsere allem Anschein nach seit langem gleichgeschalteten Medien? Sie versuchen unisono, den Gewerkschaftsführer Weselsky fertigzumachen - auch persönlich. Man schaue und höre sich nur mal die Interviews in "Tagesthemen", "Heute-Journal" und DLF aus der vergangenen Woche an. Oder lese die Berichte und Kommentare aller Tageszeitungen. Der Mann leistet offensichtlich hervorragende Arbeit für seine Mitglieder. Wenn ein Arbeitgebervertreter so auftreten würde, würden die Medien anerkennend von einem "harten Hund" sprechen. Ein Arbeitnehmervertreter mit gleichen Charakterzügen ist dann aber ein wahnsinniger Egomane. Eine Schande. Liebe Chefredakteure bei Funk, Fernsehen und Presse, stellt euch mal vor: Ihr verdient nur knapp 2000 Euro brutto, eure Gewerkschaft fordert mehr Geld, und euer Arbeitgeber will euch auch fünf Prozent mehr geben. Aber nicht den ebenfalls organisierten Lokalredakteuren, die nur knapp 1800 Euro verdienen. So, und jetzt ersetzt mal "Chefredakteur" durch "Lokführer" und "Lokalredakteur" durch "Zugbegleiter". Versteht ihr jetzt, worum es der GDL geht? Wenn euch der Streik immer noch nicht passt, habe ich einen Vorschlag: Fangt an, eine Medienkampagne für die Rückverstaatlichung der Bahn zu fahren. Dann werden die Lokführer wieder verbeamtet, bekommen ausreichende Besoldung und dürfen nie wieder streiken. Wenn die Bahn tatsächlich so systemrelevant für die Volkswirtschaft ist, wie ich hören und lesen konnte, müsste das doch die logische Konsequenz sein. Bis dahin, lieber Herr Weselsky, liebe Lokführer: Haltet durch! Christian Bock, Tawern Und wieder haben die Lokführer gestreikt. Wissen die eigentlich, warum sie das tun? Da ist ein Gewerkschaftsboss, der mehr Macht haben will, weil sich sein Gehalt nach der Anzahl der Mitglieder richtet. Das sind Lokführer, die eigentlich nur Hilfsarbeiter sind, aber ein Leben lang vergleichbar fürstliche Gehälter bekommen und gar nicht wissen, wofür sie streiken. Liebe Lokführer von der DB: Wenn euch etwas nicht passt oder gar nicht gefällt, dann kündigt doch einfach. Dann dürft ihr Fernbus und Fernverkehr auf dem LKW fahren. Ist doch das Gleiche, was ihr jetzt auch macht. Nur: Dann müsst ihr eigene Verantwortung übernehmen, und über die Bezahlung werdet ihr weinen. Also, liebe Lokführer und GdL: Seid ganz still und ruhig! Ihr lebt vom Kunden und nicht von eurem Vorsitzenden. Klaus Bastgen, Osann-Monzel

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