SOZIALES

Zum Bericht "Armutszeugnis Tafel" (TV vom 6. September):

Arm ist meiner Meinung nach nur die Ansicht des Professors Stefan Selke und der Katholischen Arbeitnehmerbewegung. Als Präsenz müsste für einen katholischen Verband doch das Wort der Nächstenliebe im Vordergrund stehen. Was würden wir denn tun ohne unsere vielen Mitarbeiter im Ehrenamt? Es beginnt bei den ehrenamtlichen Helfern in und bei der Kirche, die ohne sie nicht existieren könnte. Also nicht nur die Tafel liefert einen wichtigen Beitrag, wenn es darum geht, bedürftigen Menschen zu helfen. Es sind auch Organisationen wie Deutsches Rotes Kreuz, Caritas, Malteser, Johanniter, freiwillige Feuerwehr, DLRG und andere. Wenn sich alle Menschen, die Gutes tun wollen und dafür Zeit und Kraft opfern, aus diesen Positionen zurückzögen: armes Deutschland! Denn es ist nicht nur das Brot, das gereicht wird, es ist auch die Zuwendung, die die Menschen erfahren. Ein Lächeln, ein Stück Hoffnung, das ihnen mit auf den Weg gegeben wird. Natürlich ist es einfacher für den Staat, stillschweigend hinzunehmen, dass es diese Helfer gibt, statt einen vernünftigen Haushalt dafür zu schaffen, dass damit die Existenzsicherung erfüllt werden kann. Doch wenn wir alle die Augen schließen vor der Armut, Krankheit und dem Hunger in der Welt, werden künftig nicht nur Ackerflächen dafür genutzt, Benzin zu produzieren, statt Lebensmittel anzubauen. Wir werden auch in den Gedanken derer erfrieren, die die Sache rein vom finanziellen Gesichtspunkt aus betrachten. Denen fehlt nämlich meist der Blick über den Tellerrand. Margit Palm, Trier

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort