soziales

Zum Artikel "Pflegenotstand: In der Region Trier fehlen mehr als 700 Fachkräfte" (TV vom 26./27. November):

Deutschlands Großstädte kämpfen seit vielen Jahren mit dem Thema Pflegenotstand. Unabhängig von der Nähe zu Luxemburg - auch hier ist der Pflegenotstand angekommen - ist der Pflegenotstand in der Region Trier ebenfalls seit einigen Jahren ein zentrales, unbeliebtes Thema. Befragt man Pflegekräfte vor Ort zur Situation, so bemängeln sie, dass sie zur Erledigung der Aufgaben und für die Zuwendung zum Patienten nicht ausreichend Zeit haben. Die anfallende Arbeit ist in der dafür vorgesehenen Zeit kaum zu schaffen ist. Dies birgt eine hohe Frustration und die Gefahr der Abkehr vom Beruf. Jedoch mehr Zeit bedeutet auch mehr Kosten. Der Blick auf den Pflegenachwuchs stimmt nachdenklich. Als Zugangsvoraussetzung zur Ausbildung genügt heute ein Sekundarabschluss I. Unter Umständen ist der oder die Auszubildende erst 15 Jahre alt. Das ist sehr jung, das Ausbildungsziel wird vielerorts nicht erreicht, eine Berufsflucht ist programmiert. Das "Jahr der Pflege 2011" endet ohne ein brauchbares Ergebnis für Pflegekräfte und Patienten. Wertschätzung, attraktive Arbeitszeitmodelle, Entlastung von pflegeberufsfremden Tätigkeiten und Dokumentationsaufgaben, Fünf-Tage-Woche, ein verlässlicher Dienstplan, garantierte Erholungszeiten, transparente Entwicklungsmöglichmöglichkeiten und Karriereplanung, Gratifikationsbeweise und Gewinnbeteiligung, gesundheitsfördernde Maßnahmen stellen nur einen kleinen Auszug für die zeitgemäße Ausrichtung einer Arbeitsstelle in der Pflege dar. Brigitte Maßem, Trier, Gesundheits- und Krankenpflegerin im Pflegemanagement

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