Sport

Zum Beitrag "Ein Verein ist kein Steuereintreiber" (TV vom 1. Juli) und zu den Folgen der Finanznot diese Zuschriften:

Dem Artikel kann ich als Vorsitzender eines mehrspartigen Sportvereins nur zustimmen, und deshalb danke ich für die gute Darstellung der Probleme, die nicht nur die DJK DIST betreffen. Die von den Sportkollegen Klaus Friedrich und Udo Schilz aufgelisteten Erschwernisse bei der Vereinsführung treffen auf fast alle Vereine zu. Lediglich durch Sponsoring und Veranstaltungen ist ein Verein finanziell überhaupt überlebensfähig und nicht, wie von der Management-Akademie und anderen vorgeschlagen, mit angepassten Mitgliedsbeiträgen, denn auf solche Erhöhungen folgen sehr oft Kündigungen der Mitgliedschaft. Deshalb sind Veranstaltungen für einen Verein lebensnotwendig und sollten nicht noch durch Steuern belastet werden. Werner Olk, Welschbillig Zunächst einmal möchte ich mich ganz herzlich bedanken, dass der TV dieses Thema in die Öffentlichkeit gebracht hat. Nicht nur die Sportvereine haben finanzielle Probleme. Den Musikvereinen geht es nicht besser. Auch hier stehen immensen Ausgaben für Instrumente, Noten, Dirigenten, Proberäume, Gema-Gebühren, Versicherung und so weiter nur geringe Einnahmen aus öffentlichen Haushalten gegenüber. Die Finanzierung der Ausgaben, etwa durch die Ausrichtung von Musikfesten, gestaltet sich in Anbetracht der Vielzahl der Angebote zunehmend schwieriger. Viele Musikvereine sind finanziell nicht mehr in der Lage, die Instrumente für ihre aktiven Mitglieder zu bezahlen oder zu bezuschussen. Dies bedeutet, dass der ehrenamtliche Musiker sein Instrument komplett selbst finanzieren muss. Viele Eltern sind nicht bereit - oder können es sich finanziell nicht leisten - einen monatlichen Beitrag für ihre Kinder an eine Musikschule zu zahlen, damit sie ein Instrument lernen können. So sind gerade im jugendlichen Alter die Mitgliederzahlen in unseren Musikvereinen erheblich zurückgegangen. Die Zukunft unserer Musikvereine ist akut gefährdet, und dies hat nicht nur mit dem demografischen Wandel zu tun. Das Ehrenamt, egal in welchem Verein, kann nur auf hohem Niveau fortbestehen, wenn es durch konkreten Bürokratieabbau entlastet und bei der Bemessung von Beiträgen und Gebühren anerkannt wird. Die Kommunen dürfen nicht länger von ihren Aufsichtsbehörden dazu gedrängt werden, die finanzielle Unterstützung für ihre Vereine vor Ort einzustellen. Wir fordern eine Anerkennung der Förderung der Amateurmusik als Pflichtaufgabe der Kommunen. Auch fordern wir, dass das Unterrichtsfach Musik in den Lehrplänen der Schulen wieder den Stellenwert erhält, den es verdient. Zudem fordern wir einen radikalen Bürokratieabbau. Es kann nicht sein, dass ehrenamtlich Tätige neben Vollzeitjob und Familie noch die Funktionen eines Steuerberaters und Rechtsanwaltes ausüben. Hier sind unsere Politiker gefordert, tätig zu werden, bevor es zu spät ist; bevor unsere Ehrenamtskultur am Boden liegt. Josef Freichels, Vorsitzender KMV Bitburg-Prüm

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