Sprache

Zum Artikel "Eine Generation schreibt Fetzenliteratur" (TV vom 3. Januar):

Danke, dass der TV das Thema aufgegriffen hat! Wie wahr - man kann schauen, wohin man will: Überall begegnen diese imperativen Zeichen der Leserschaft. Nicht anders verhält es sich mit Verdoppelungen wie "aa", Fetzen wie "nö", "ne", "net", "jou" oder "nix". Da möchte ich den TV bewusst nicht ausschließen! Auch in Kolumnen sind diese Kürzel - oft gebraucht - ein glaubhafter Beleg für einen vermeintlich "jugendlichen Schreibstil". Wohl möchte der Schreiber damit demonstrieren, dass er auch mit 50 noch auf Augenhöhe mit den Fetzenschreibern lebt. Auch Halbsätze (mit abschließendem Punkt), wie "Geht nicht" oder "Genau wie früher" gehören nicht zu einer sprachlich-seriösen Schreibart. Da sollten wir alle doch den Kindern und der Jugend ein besseres Beispiel sein! Wenn es nämlich stimmt, was Linguisten sagen, dass 20 Prozent der heute 15-Jährigen als Analphabeten zu bezeichnen sind, wird es Zeit, dass gerade die Presse ihnen ein positives Beispiel liefert. Das gilt besonders dann, wenn der TV im Rahmen seines Projekts "Klasse!" in die Schulen geht. Joachim Schröder, Pronsfeld

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