Ständig neues Futter für den Bierhaus-Enthusiasmus

Zum Projekt "Nürburgring 2009" dieser Beitrag:

Der Ausbau des Nürburgrings ist ein großer Schritt. Vielleicht der größte seit 1927. Nicht nur für die Rennstrecke selbst, sondern auch für die Region und die Menschen, die hier leben. Und die haben fast alle etwas mit "ihrem" Ring zu tun. Als Mitarbeiter - teilweise bereits in der dritten Generation - oder als Arbeiter, Dienstleister, Familienangehöriger. Und alle sind zu Recht stolz darauf.

Doch dieser Stolz wird in den letzten Wochen arg in Mitleidenschaft gezogen, denn in jeder Kneipe, in jedem Sportverein, in jeder Disco und in jedem Supermarkt gibt es kein anderes Thema mehr als die angeblichen Skandale am Nürburgring.

Angestachelt durch häufig überzogene, hetzerische und teilweise schlichtweg falsche Berichte in den Medien wird das, was Bismarck "Bierhaus-Enthusiasmus" nannte, permanent mit neuem Futter versorgt. Die wirklichen Zusammenhänge sind bei einem Projekt dieser Größenordnung viel zu komplex, als dass man sie am Tresen korrekt wiedergeben könnte. Der Schaden, der dadurch angerichtet wird, ist um ein Vielfaches höher als das vermeintliche Ziel der sogenannten Kritiker. Welches ist das überhaupt? Das Projekt zu stoppen? Den Nürburgring stillzulegen? Sicher nicht. Fakt ist aber, dass die Energie, die für derartige Aktivitäten aufgewendet wird, in anderen Bereichen sicherlich sinnvoller wäre, als permanent Menschen böse Unterstellungen nachzusagen und in Details von wirtschaftlichen Abläufen nach vermeintlichen Fehlern zu wühlen.

Als Betriebsrat der Nürburgring GmbH sind wir nicht zwangsläufig immer einer Meinung mit der Geschäftsleitung. Aber wir haben in vielen Jahren der Zusammenarbeit erfahren, dass Lösungen nur im Dialog entstehen können, ohne übertriebene Emotionalität, ohne Polemik, sondern durch Fakten und deren Analyse. Und wir haben erfahren, dass wir es nicht mit skrupellosen Managern zu tun haben, die auf ihr eigenes Wohl bedacht sind, sondern mit Menschen. Menschen, die sicher auch mal Fehler machen. Die aber vor allem mit viel Engagement den Ring und die Region voranbringen. Welchen Beitrag leisten die Kritiker?

Manfred Strack, Betriebsratsvorsitzender der Nürburgring GmbH

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