Strassenbau

Zum Artikel "Im Schatten der Brücke" (TV vom 12. Juli):

Die Zeltinger "Himmelfahrtsbrücke" wird todsicher am Ende eine halbe Milliarde Euro kosten. Das Für und Wider ist eigentlich ein normaler demokratischer Prozess, wir leben ja nicht im Stasiland. Und die Diskussion um ein landschaftszerstörendes Projekt wird natürlich anhalten. Dabei ist die "Himmelfahrtsbrücke" des Größenwahns ein pädagogischer Finger, der 160 Meter in den Himmel ragt, wo der liebe Gott sich vielleicht um seine Schöpfung Gedanken macht. Der Mainzer SPD-Fraktionschef Hendrik Hering, in Erwartung seiner opulenten Ruhebezüge, hat die Stirn, sich in der gleichen Ausgabe des Trierischen Volksfreunds aufzublasen und will die Moselhänge vor Windrädern schützen, aus landschaftsästhetischen Gründen. Welch ein Heuchler! Den Befürwortern der Brücke gönne ich Windräder, Bungee springen, Paragliden, Fast-Food- Restaurants mit Brücken-Burger und Beton-Riesling, um das Glück am Fortschritt (zehn Minuten schneller zum Billigflughafen) abzurunden. Die Brücke ist an sich nicht schlimm, weil sie ein Mahnmal wird für Leute, die nichts dazulernen wollen. Aber die restlichen Kilometer durch Feld, Wald und Flur, 25 Kilometer Bundesstraße, wo sich Hase, Igel und Wildkatze dann Nimmerwiedersehen sagen, das ist der eigentliche Hammer. Die Verschandelung des Bereichs Wederath/ Belginum. Der Gipfel der Unverfrorenheit aber sind 600 Hektar Ausgleichsflächen! Für wie blöde müssen die Betonfanatiker ihre Mitmenschen halten. Das ist reine Propaganda! 2016, wenn die Brücke immer noch nicht eingeweiht ist, welche Belgien und Holland mit dem Rhein-Main-Gebiet verbinden soll, sprechen wir uns wieder. Also, die Zeilen gut aufheben! Jörg Stein, Lötzbeuren

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