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Zum Leserbrief "Wer A sagt, muss nicht B sagen" (TV vom 18./19. Juni):

Meinung

Millionen für die Mopsfledermaus
Lieber Herr Hagedorn, ich weiß nicht, wie alt oder jung Sie sind und wie Sie mit der Eifel verwoben sind. Ich selbst bin 1952 mitten in der Vulkaneifel geboren, groß geworden und mit 15 Jahren ins sogenannte größte Dorf der Eifel (Trier) gezogen, um hier einen Beruf zu erlernen. Damals endete "unsere" Autobahn noch wegen eines französischen Munitionslagers in Hasborn. Die genauen Daten habe ich nicht mehr im Kopf, aber Anfang der 70er wurde sie in Richtung Trier weitergebaut. Für uns Eifeler, die in einem strukturschwachen Gebiet wohnten, auch heute noch wohnen, ist diese Autobahn äußerst wichtig. Sie bringt auch heute noch die gerne arbeitenden Eifeler in die umliegenden Städte, auch nach Nordrhein-Westfalen. Was die angemahnten Tier- und Pflanzenarten anbetrifft, möchte ich Folgendes feststellen: Ich wohnte die letzten 20 Jahre in Frankfurt am Main. Der Neubau der Startbahn N/W rief, wie üblich, die Umweltschützer auf den Plan. Wegen einer bestimmten Tierart (Mopsfledermaus) wurden für mehrere Millionen Euro vermodernde Baumstümpfe versetzt. Bis heute hat kein Mensch je so eine Fledermaus dort gesehen. Dasselbe auf dem Flughafen Hahn bei der Veränderung der Startbahn. Beim anstehenden Bau des Hochmoselübergangs bei Ürzig dasselbe Spiel. Wo Sie die Eifel als noch weitgehend naturbelassenes Erholungsgebiet sehen, müssten Sie mir wirklich mal näher erläutern. Wenn ich auf meinem Weg von Frankfurt in die Eifel fuhr, sah ich vor Jahren noch blühende Rapsfelder, riesige Äcker mit reifem Korn, grüne Wiesen und Wälder. Was sieht man heute? Spargel (Windräder), mindestens 50 auf der Strecke von Koblenz bis Daun. Dass manche Menschen dort Kopfschmerzen davon haben und Wildtiere verschwinden, interessiert niemanden. Hauptsache die Städter aus dem Pott haben ihre Ruhe. Wo gäbe es das sonst, dass in einem Bauerndorf der Eifel ein Ruhegebot von 13 bis 15 Uhr gilt und Kirchenglocken nicht mehr läuten dürfen? Wenn ich irgendwo Urlaub mache, richte ich mich danach, wie dort gelebt wird und versuche nicht, den Urlaubsort zu ändern. Fazit: Ich mische mich nicht im Pott ein, mischen Sie sich bitte auch nicht in unsere Autobahnbaustelle ein! Reiner Stadtfeld, Trier

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