Wie auf dem türkischen Basar ging es wohl beim Koalitionsausschuss von rheinland-pfälzischer SPD und Grünen zu. Dabei herausgekommen ist ein fauler Handel, der den Lückenschluss der Autobahn A 1 nur zu sehr hohen Kosten bringt. Dies als Bescheinigung für die Handlungsfähigkeit der SPD-geführten Mainzer Landesregierung zu nehmen, wie Volksfreund-Redakteur Frank Giarra es in seinem Kommentar tut, ist meiner Meinung nach Unsinn. Hier zeigt sich eher, wie die involvierten Politiker ihre ideologisch vergifteten Stellungen über Bord werfen können, wenn es denn sein muss. Der Vergleich mit Berlin hinkt ebenfalls, denn die dortige schwarz-gelbe Koalition hat weitaus wichtigere Herausforderungen zu lösen, als 25 Kilometer Autobahn, deren Bau ohnehin letztlich unausweichlich war. Dass wichtige politische Beschlüsse auch mal länger dauern können, leuchtet wohl jedem ein. Im Hinblick auf die Frist, die man beim Bundesverkehrswegeplan einzuhalten hat, zeugt die Hängepartie vor der Einigung eher vom Gegenteil. Pascal Kersten, Kleinlangenfeld