Systemwechsel erforderlich
Zum Artikel "Rechentricks und Restlaufzeiten" (TV vom 10. August):
Wenige Wochen vor der geplanten Vorstellung des "nationalen Energiekonzepts" der Bundesregierung scheint sich die diesbezügliche politische Debatte in Fragen von Restlaufzeiten von Kernkraftwerken und Ausbauzahlen für erneuerbare Energien zu erschöpfen.
In Zeiten, in denen dank der energiepolitischen Gesetze eine Subventionspolitik blüht, die zwar technologischen Fortschritt auf diesem Gebiet generiert, der aber den Bedürfnissen eines Industriestandortes (noch) nicht gerecht werden kann, ist dies zu wenig.
Das Papier der schwarz-gelben Berliner Koalition müsste also den Weg und die Mittel darlegen, inwiefern der erforderliche Systemwechsel der Energieversorgung belastbar gelingen kann. Darüber hinaus muss es die wettbewerbsfeindlichen Automatismen im "Erneuerbare-Energien-Gesetz" (EEG) korrigieren und dieses weiterentwickeln, ohne den Kernbestand des Erneuerbare-Energien-Gesetzes zu gefährden.
Über allem schwebt aber die Frage, wie ambitioniert (und stimmig) ein "nationales Energiekonzept" innerhalb eines grenzüberschreitenden, europäischen Energiemarktes überhaupt sein kann.
David Dietz, Mainz
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