Theater

Zum Artikel "Die Liebe in Zeiten des Fußballs" (TV vom 16. September) diese Meinungen:

Diese fulminante, sehr ungewöhnliche Carmen-Inszenierung will sicher mit Absicht die Gemüter spalten. Doch sie hat es nicht verdient, dass auf der ersten Seite des TV vornehmlich die Buhrufe erwähnt wurden. Diese kamen aus den vorderen Reihen des Theaters, wo die traditionellen Abonnenten sitzen. Vier Fünftel der Zuschauer bejubelten die äußerst lebendige Vorstellung - und so war die Meinung des Publikums in der Pause und am Ende in der Mehrzahl äußerst zustimmend - quer durch alle Altersgruppen. Ich denke, dass diese Aufführung über die Grenzen Triers großes Aufsehen erregen wird, und zwar deshalb, weil der Regisseur es wagt, mit der gewohnten und langweilig gewordenen Zigeunerromantik aufzuräumen. Auch kam Carlos Aguirre als Don José viel zu unbeachtet weg. Er zeigte die ganze Breite seiner gekränkten und gedemütigten Persönlichkeit mit kräftiger und fehlerfreier, markanter Stimme. Seine Darbietung zum Ende des 3. Aktes als verzweifelter Mörder seiner Geliebten rührte uns zu Tränen. Michael Langenbach, Trier Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass es so traurig macht, eine wunderbare Oper in dieser Verfassung sehen zu müssen. Carmen als Blondine wäre besser auf die Loreley verbannt worden. Unglaubwürdig ist auch die Rollendarstellung der Protagonisten. Schade um die ganze Inszenierung! Irmentraud-Marlene Decker, Trier

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