Die Spanier, in dieser Zeit gebeutelt von einer veritablen Wirtschaftskrise, empören sich über die wenig noble Handlungsweise ihres Königs. Chapeau! Nicht erst seit Hemingways "Fiesta" gilt Spanien als ein Land, in dem Tierschutz kein Thema ist. Man denke nur an die Behandlung, die den streunenden Hunden zuteil wird: wegfangen und vergasen! Oder an jenes blutrünstige Schauspiel, das lange Zeit mit dem Nationalcharakter identifiziert wurde: die Corrida, in der ein operettenhaft aufgeblasener Akteur unter dem Jubel der Zuschauer ein chancenloses Tier absticht. Nun noch König Juan Carlos in der Pose des heldenhaften Großwildjägers. Ausgerechnet bei der Jagd auf eines der intelligentesten, sozialsten Lebewesen, die dieser Planet hervorgebracht hat: für ein paar Tausend Euro abgeknallt. Da spielt es keine Rolle, ob das legal oder illegal geschah. Pfui Teufel! Weiterhin Hals- und Hüftbruch, Majestät! Helmut Körlings, Traben-Trarbach