Tiere

Zu unseren Artikeln "Schlafen im Auto, leben im Wohnwagen" (TV vom 28. Juli) und "Happy End mit Hund" (TV vom 3. August):

Bis vor zwei Wochen glaubte ich noch, dass die Ansiedlung des Wolfes in Deutschland und in unserer Region das wichtigste Thema aus aller Welt sei. Doch seit einer Woche hat der Trierische Volksfreund nun noch ein wichtigeres Thema recherchiert. Ein Drama, wie es die Welt noch nicht erlebt hat. Da kommen Frauchen und Herrchen aus dem Kroatienurlaub mit einem Hund zurück, und auf einer Raststätte bei Ulm entflieht er ihnen. Trotz intensiver Suche bleibt der Hund verschwunden und das über rund zwei Wochen, eine Tragödie. Die ausführliche Berichterstattung im Trierischen Volksfreund, mehrere große, bebilderte Artikel über das Schicksal von Flecki, Frauchen und Herrchen, ist wirklich sehr bewegend. Rührend, wie Frauchen und Herrchen geduldig auf dem Parkplatz ausharrten und auf ihren Hund warteten. Rührend auch die Anteilnahme und Hilfe, die sie durch Anwohner erfuhren, die sie unter anderem mit Essen versorgten. Ich denke, hier hätten auch das Land Rheinland-Pfalz und die Bundesregierung Hilfe zuteilwerden lassen müssen. Für Flüchtlinge ist ja schließlich auch Geld da. Und nun mal im Ernst! Ich glaube, langsam reicht's! Angesichts des Elends, das in weiten Teilen der Welt herrscht, ist es beschämend, wochenlang über einen entlaufenen Hund, über die Wiederansiedlung des Wolfes, den niemand braucht, und weiteren Unsinn zu berichten. Zudem frage ich mich, ob den Tieren die von uns aufgezwungene Tierliebe eigentlich recht ist. Vielleicht will ein Hund ja beispielsweise gar nicht gemeinsam mit seinem Herrchen in einem Grab beerdigt werden (der TV berichtete). Vielleicht ist es dem Reh- und Rotwild ja auch viel lieber, von Jägern erschossen als von Wölfen gehetzt und gerissen zu werden. Und vielleicht hatte Flecki ja auch nur die Schnauze voll von Frauchen und Herrchen und hat deshalb die Flucht ergriffen. Markus Franzen, Schillingen

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