Tierschutz

Zum Leserbrief "Weg mit dem Schinken, weg mit der Wurst" (TV vom 26. Juli):

Maren Pflaumbaum schreibt von der unerträglichen Quälerei bei der Haltung von Schweinen, und ich muss ihr in diesem Punkt absolut recht geben. Alles Weitere in ihrem Leserbrief ist aber mal wieder typischer politischer Opportunismus, ohne über die Ursache nachzudenken. Diese Art von Tierhaltung ist nicht neu und es muss die Frage gestellt werden, warum Frau Pflaumbaum als Kommunalpolitikerin (SPD) nicht schon längst aktiv dagegen angegangen ist. Es ist zu einfach, den Bauern die Schuld in die Schuhe zu schieben, denn die Politik setzt die Rahmenbedingungen, und somit sind die Bauern Opfer des Systems. Wer ist jetzt der Schuldige? Die politischen Vorgaben haben dazu geführt, dass die Schweinezüchter kaum noch finanziell überleben können. Kleinbetriebe haben keine Überlebenschance mehr, alles muss größer werden, denn die Politik fördert massiv großindustrielle Agrarbetriebe, wohl wissend, dass dadurch ex treme ökologische Schäden entstehen und Tierschutz hier kaum eine Rolle spielt. Ich möchte hier nur den Bau des größten Mega-Saustalls Europas in Brandenburg mit 85 000 Schweinen anführen, wo ausgerechnet Finanzhaie ihre Zockermillionen investieren und diese Schweinerei auch noch mit Steuermitteln subventioniert wird. Und dies, obwohl man nicht weiß, wohin die Gülle gebracht werden soll, ohne dass die Ökologie der Böden kippt. Wo bleibt hier der Aufschrei, Frau Pflaumbaum? Wann fängt die Politik (auch die Grünen äußern nur Lippenbekenntnisse) an zu begreifen, dass nicht reden, sondern handeln angesagt ist und zudem für die Existenz der klein- und mittelgroßen Bauern gesorgt werden muss? Hans-Joachim Selzer, Bernkastel-Kues Anm. d. Red.: Herr Selzer ist Vorsitzender des Landesverbands der Deutschen Demokratischen Partei (DDP).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort