Leserbriefe Überzogen und unangemessen

Zu den Artikeln „Ärztechef attackiert Heilpraktiker“ und „Die braucht man nicht“ (TV vom 22. Dezember) schreiben Daniel Weinand und Karl-Gustav Kwasny:

Vorab: Ich bin durchaus für Verbesserungen bei der Zulassung zur Heilpraktiker-Prüfung. Eine bundesweit einheitliche Regelung der Berufsausbildung (Dauer, Anzahl der Unterrichtsstunden, verpflichtende Praktika wie in anderen nichtärztlichen Gesundheitsberufen üblich) würde der Qualität und dem Ansehen des Berufsbildes sicher gut tun.

Der Redakteur erwähnt zwar das veraltete Heilpraktikergesetz aus dem Jahr 1939, aber leider nicht, dass einzelne Bundesländer und auch das Bundesministerium für Gesundheit dem inzwischen Rechnung tragen und dabei sind, Änderungen und Ergänzungen der Leitlinien mit dem Ziel der „Vereinheitlichung der Heilpraktikerprüfungen“ einzubringen.

Ungeachtet dessen halte ich die pauschale Kritik des Präsidenten der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz und seine Schlussfolgerung, man brauche keine Heilpraktiker, für überzogen und unangemessen. Wenn Günther Matheis moniert, dass für viele von Heilpraktikern angebotene Therapieformen wissenschaftliche Belege für deren Wirksamkeit fehlen, mag er  Recht haben. Dies ist aber keinesfalls ein Alleinstellungsmerkmal für den Beruf des Heilpraktikers! Denn neben den circa 45 000 Heilpraktikern gibt es in Deutschland aktuell etwa 60 000 Ärzte, die ebenfalls alternative/komplementäre Naturheilverfahren ohne gesicherte Wirksamkeitsnachweise anbieten. Allein für das Stadtgebiet Trier lassen sich im Internet auf die Schnelle sieben Ärzte finden, die Homöopathie propagieren. Darüber hinaus bieten viele Ärzte zusätzlich sogenannte IGEL–Leistungen an, deren Zusatznutzen ebenfalls in den meisten Fällen wissenschaftlich umstritten ist. Wie erklärt Herr Matheis dann deren Daseinsberechtigung?

Besonders befremdlich wirkt der Vorwurf, viele der Versprechen seien „null und nichtig“, wenn sie von einem Facharzt der Chirurgie kommen. Gerade in diesem Fachbereich gab es lange Jahre die wenigsten evidenzbasierten Studien zur Wirksamkeit der Behandlungsmethoden. Und jetzt, wo langsam vermehrt belastbare Studien vorliegen, stellt sich heraus, dass einige Behandlungsmethoden nicht zielführend sind. Beispiele: Arthroskopien bei Arthrose der Kniegelenke oder Einengungen (Impingement) in Schultergelenken, unnötige Operationen an der Bandscheibe.

Auch seine Forderung, Heilpraktiker sollen keine Krebspatienten mehr behandeln dürfen, finde ich zu undifferenziert. Die meisten seriösen Heilpraktiker bieten keinen Ersatz für herkömmliche Krebstherapien an, sondern begleitende Maßnahmen, die oft unerwünschte und quälende Neben- und Begleiterscheinungen während oder nach Operationen, Chemotherapie oder Bestrahlungen erträglicher machen. Was ist dagegen zu sagen? Meine Erfahrung ist: Wenn die verschiedenen Berufsgruppen unseres Gesundheitssystems sich auf ihre Stärken besinnen und zusammen statt gegeneinander arbeiten, gibt es für die Patienten meist die besten Resultate.

Daniel Weinand, Hermeskeil

Nur mal so gefragt, vom quasi sozialhumanistischen Lobbyisten an den medizinisch-kapitalistisch-sozialdarwinistischen Lobbyisten: Können Sie, lieber Dr. med. Günther Matheis, eigentlich noch ohne die chemisch-synthetisch krankmachenden (Un-)Heilsegnungen der milliardenschweren, alles beherrschenden Pharmaindustrie in Ruhe schlafen, bei dem, was Sie in ihrem Statement als Lakai dieser maximal gewinnorientierten (Gesundheits)Krankheits-Chemie-Industrie an Unwahrheiten und Verunglimpfungen eines Berufsstandes von Stapel lassen?

Im Internet schreibe ich, wenn die Schulmedizin sich mal wieder selbst gottesgleich lobt, den folgenden provokanten Satz, obwohl, ich weiß es, Verallgemeinerungen leider auch immer die treffen, die mit vermeintlich ehrlicher Haut ihrem Werk nachgehen: „Schulmedizin hat von Heilung keine Ahnung, aber davon eine Menge!“

Persönlich gehen meine Familie und ich schon seit mehr als 30 Jahren zu einem bekannten Heilpraktiker in der Region, der im Übrigen, genau wie andere Praktizierende in seiner Praxis, eine fundierte Ausbildung genossen hat, bei der in schöner Regelmäßigkeit viele Aspiranten durchfallen. Es ist also bei weitem nicht so, dass man in der Naturheilpraxis durchweg auf ungebildete Dummschwätzer mit Hauptschulabschluss, welcher leider allgemein unterbewertet wird, trifft, wie Sie es die Bürger glauben machen wollen. Auch unter den Medizinern gibt es fähige und unfähige Gestalten.

Jener Heilpraktiker hat meine Mutter nach Krebsdiagnose von 1,1 Kilo Metastasen im Bauchraum (Analyse Schulmedizin) geheilt, nachdem jene sich durch mein Einwirken mit ihrem behandelnden, anerkannten „Star-Professor“ überworfen hatte und ich mich mit dem Folgearzt, nach Instruktion durch unseren Heilpraktiker, eine Stunde über die Nachteile dieses Mixes der Chemotherapie, mithilfe dessen man in den Weltkriegen Tausende Menschen getötet hat, ausgetauscht habe.

Nach dem Heilungserfolg hat dieser Arzt sich den Heilungsweg erklären und protokollieren lassen. Die gesamte Heilung kostete damals genau 3850 Mark, natürlich extrem geschäftsschädigend (eine schulmedizinische Krebstherapie übersteigt schnell die 100 000-Euro-Schwelle pro Patient!) für die Schulmedizin und die alles überwachende Pharmaindustrie, die mit ihren Werbemillionen der Menschheit gerne erstunkene und erlogene Heilsversprechen verkauft, die niemals Heilung bewirken, sondern eine Linderung der Symptome, damit diese unterdrückten Krankheiten zu gegebener Zeit an anderer Stelle, in anderer Form mit doppelter Gewalt ausbrechen. Jenes ist mit homöopathischen Präparaten nicht der Fall. Entweder tritt zunächst eine Verschlimmerung der Erkrankung auf und dann die Heilung oder es geht gleich auf den Weg zur kompletten Ausheilung.

Wenn ich die Heilungserfolge unseres Heilpraktikers an Patienten auflisten wollte, die nur auf unsere Empfehlung hin den Weg zu ihm fanden, dann würde diese Seite kaum ausreichen. Nur drei Beispiele: Dreizehnjähriger mit Zucker sollte an Spritze – lebenslang gesicherter Umsatz für die Pharma-Branche – geheilt; Dozentin mit Laktoseintoleranz – isst wieder Milchprodukte, gleiches bei Zöliakie. Mitdreizigjähriger mit Blut­hochdruck sollte Blocker nehmen – lebenslang gesicherter Umsatz für die Pharmabranche – geheilt!

Karl-Gustav Kwasny, Ürzig-Höhe

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