Umwelt

Zum Artikel "Land bittet ab März 2013 für den Verbrauch von Wasser zur Kasse" (TV vom 8. Dezember):

Dem Erfindungsreichtum unserer Politiker sind bei der Beschaffung von zusätzlichen Einnahmen offenbar keine Grenzen gesetzt. Vermutlich benötigt die neue Umweltministerin Ulrike Höfken zusätzliches Spielgeld, um die angespannte Haushaltslage des rot-grün regierten Landes Rheinland-Pfalz zu entlasten. Dabei scheint das Land weder gewillt noch in der Lage zu sein, vor Ort dem Anspruch "Wasser ist ein hohes Gut" gerecht zu werden. So wurde in der letzten Zeit ein Teil der Talaue zwischen Thalfang und Dhronecken großflächig entweder mit Klärschlamm, Gülle oder Abfällen von Biogasanlagen, teilweise fast bis an den Gewässerrand des Thalfanger Baches, zugeschüttet, was zu einer Belastung des Gewässers mit Fäkalbakterien und hohem Stickstoffgehalt führen kann und somit auf die Gewässerökologie nicht ohne Einfluss bleibt. An einem anderen Ort der Verbandsgemeinde Thalfang wurden Wiesenflächen, die bisher landwirtschaftlich rezessiv genutzt wurden, in unmittelbarer Nähe einer gesetzlich geschützten Trinkwasserquelle zu Ackerland umgewandelt, ohne dass dieser Vorgang behördlich zur Kenntnis genommen wurde. Dabei ist zu befürchten, dass durch einen nachhaltigen Eintrag von Gülle und Kunstdünger eine Verseuchung des Grundwassers im Bereich der Trinkwasserquelle mit Fäkalbakterien und eine Belastung mit Nitraten erfolgen werden. Wenn dies alles noch rechtlich zulässig ist, dann sollte der Gesetz- und Verordnungsgeber durch entsprechende Regelungen dem Anspruch "Wasser ist ein hohes Gut" Geltung verschaffen und die zuständigen Behörden verpflichten, dies zu überwachen. Das wäre jetzt schon ohne zusätzlichen finanziellen Aufwand möglich. Der vorgesehene Wassercent ist reine Abzocke für diejenigen, die nicht oder am wenigsten zu den ökologischen Defiziten des Wasserhaushalts beitragen, zumal die Berufsgruppe der Verursacher ökologischer Defizite vom Wassercent freigestellt werden soll. Helmut Schuh, Horath

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