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Zur Diskussion über den Nationalpark Hunsrück-Hochwald und die Naturparke schreibt dieser Leser:

Das Land Rheinland-Pfalz ist hoch verschuldet. Trotzdem werden immer weitere Schulden gemacht, die zu vermeiden wären. Es wird ein Nachtragshaushalt in Millionenhöhe verabschiedet, der in dieser Form nicht nötig wäre. Scheinbar hat die rot-grüne Regierung aus der verfehlten Politik vergangener Jahre nichts gelernt (Nürburgring, Schlossparkhotel Bad Bergzabern usw.). Brauchen wir einen Nationalpark, der jährlich einige Millionen verschlingt? Ein Naturpark mit einer gesteuerten Holzbewirtschaftung hätte es hier auch getan. Die Kosten des Nationalparks sind wahrscheinlich schöngerechnet, weil ein Großteil der Kosten wahrscheinlich über die Landesforsten abgerechnet wird. Es gehen schließlich eine ganze Menge Euros durch fehlende Holzverkäufe verloren. Sägewerke im Hunsrück müssen ihre Produktion wegen fehlenden Holzes einstellen und letztendlich schließen. Eine Entlassung der Sägewerksarbeiter ist die Folge. Soll unser Bauholz in Zukunft aus Sibirien kommen? Eine touristische Nutzung und die damit verbundene wirtschaftliche Erholung im Hunsrück sehe ich nur in geringem Umfang. Ich glaube nicht, dass sich die Steuereinnahmen der gegenwärtigen Holzindustrie und die Entlassung der Mitarbeiter durch eine touristische Nutzung kompensieren lassen. Den betroffenen Gemeinden, die letztendlich dem Konzept Nationalpark zugestimmt haben, wurden hohe Zuschüsse für ihre Dorfsanierungen versprochen. Woher soll dieses Geld bei leeren Kassen kommen? Bleibt abzuwarten, ob in Zukunft nicht die anderen Gemeinden weniger Zuschüsse bekommen, weil keine Mittel mehr zur Verfügung stehen. Mit ist aufgefallen, dass in Wäldern der Landesforsten Bäume umfallen oder umgeschnitten werden und dann verrotten. Auch wird nichts mehr gegen die Ausbreitung der Borkenkäfer unternommen. Man kann dies auch Vernichtung von Volksvermögen nennen. Seit 130 Jahren gibt es in unseren Wäldern keine Wölfe und Luchse mehr. Brauchen wir die unbedingt? Ein Naturpark wie in der Saar-Hochwald-Region würde auch genügen. Der Saar-Hunsrück-Steig ist mittlerweile ein sehr beliebter Fernwanderweg und mittlerweile bis in den Soonwald erweitert worden. Hierzu braucht es keinen Nationalpark. Eine vernünftige Waldbewirtschaftung könnte gewinnbringend, aber zumindest kostendeckend betrieben werden. Die Landes- und Kreisstraßen in Hochwald und Hunsrück sind in einem sehr schlechten Zustand und haben einen enormen Nachholbedarf. Hier wäre es angebracht, Mittel zu verwenden, um eine bessere In-frastruktur aufzubauen und mittelständische Betriebe anzusiedeln. Mir scheint, dass bei einigen Mitgliedern unserer Landesregierung Wölfe und Luchse, Frösche, Fledermäuse und Wildkatzen einen höheren Stellenwert genießen als das Wohlergehen der Bevölkerung. Wilhelm Fries, Holzerath

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