Politik Und die EU schaut zu

Zum Leitartikel „EU darf Menschen auf dem Balkan nicht enttäuschen“ (TV vom 28./29. September) schreibt Katrin Bornmüller:

Als ehrenamtlich voll beschäftigtes Mitglied der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) organisiere ich seit circa 40 Jahren Hilfsaktionen, darunter bereits 471 Sattelschlepper in ehemalige Ostblockstaaten, unter anderen Bosnien, Albanien, Kosovo, sowie in Flüchtlingslager in Kurdistan/Irak. Auf diese Weise besuche ich öfter unsere IGFM-Sektionen.

Zuletzt war ich in Bosnien und Albanien und stimme dem Volksfreund-Kommentator Werner Kolhoff voll zu: Erdogan, Saudi-Arabien, Russland und China sind schon längst dort aktiv.

Unsere muslimischen und christlichen Freunde sind sehr beunruhigt, dass die EU nur zuschaut. Sie sagen: Wir sind Europäer und gehören dazu. Erdogan baut eine riesengroße Moschee in Tirana, dabei sind sehr viele Albaner Christen oder Bektashi (moderate Muslime ohne Moschee). In Albanien sind die Amerikaner sehr engagiert, sie haben die Regierung aufgefordert, alle Richter zu überprüfen, mehr als 150 sind entlassen wegen Korruption.

Die Albaner sind es leid, in Armut zu leben, und gehen seit Wochen auf die Straße. Die EU ist gut beraten, das alles zu bedenken.

Katrin Bornmüller, Wittlich

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