Leserbrief Undank ist der Welten Lohn

Klimaschutz

Zum Interview mit der 19-jährigen Fridays for Future-Aktivistin Imoen Fredrich aus Newel (TV vom 27. Mai):

Als ich in den 1970ern groß wurde, wurde einem immer eingebläut, sparsam und umweltschonend zu handeln und mitzudenken. Auch wir hatten einen Garten. Kartoffeln gab es erst im Herbst vom Bauern in Jute-Kartoffelsäcken.

Es gab nur saisonales Gemüse. Zum Einkaufen ging man zu Fuß oder mit dem Fahrrad, ebenso zur Schule. Man nahm eine Tasche mit. Es wurden nur die nötigsten Sachen gekauft. In Urlaub flogen wir nicht. Vielleicht war mal ein Tagesausflug mit den Messdienern drin.

Alles, was die älteren Generationen erschaffen hatten, wurde mit Respekt gesehen. Aufopferungsvoll haben die älteren Generationen gelebt, haben auf viele Sachen verzichtet, damit es die Jüngeren besser haben sollten. In vielerlei Hinsicht ist das Leben auch einfacher geworden.

Jetzt aber sollen wir schuld daran sein, nicht nachhaltig genug und über unsere Verhältnisse gelebt zu haben? Wie bitte? Da wird einer 19-Jährigen eine 3/4-Seite Interview gewidmet, die bis heute noch nichts wirklich Nennenswertes für die Allgemeinheit geleistet, zum Beispiel Sozialversicherungsbeiträge gezahlt, hat. Und der TV bietet ihr eine Bühne. Es wird nach „Rotzlöffelmanier“ nur gefordert. Und es werden Schuldzuweisungen getroffen.

Vorbildliches Verhalten muss man ihr zusprechen, da sie Eier nur von guten Bauern kauft. Auch versucht sie wenig Auto zu fahren. Versucht, bei Textilien auch auf Klimaneutralität und faire Produktion zu achten.

Das war und ist für die unsere ältere Generation alles selbstverständlich.  Und so leben wir immer noch! Eine Generation, welche im Überfluss groß wurde, der es nahezu an nichts fehlte, nörgelt und motzt wie ein Kleinkind an der Kasse.

Da fällt mir nur der Satz ein: Wenn es dem Esel zu wohl wird, dann geht er aufs Eis tanzen. Undank ist halt der Welten Lohn!

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