Ungereimtheiten

Zur Guttenberg-Affäre:

Es geht mir nicht um Minister zu Guttenberg. Er ist die eine Seite einer Plagiatsmedaille. Sie ist inzwischen hinreichend poliert worden. Die andere Seite zeigt den/die Beurteiler. Nachdem ich mehr als 20 Jahre meiner Berufstätigkeit damit verbracht habe, wissenschaftliche Hausarbeiten für die zweite Staatsprüfung zu beurteilen, stehe ich vor folgendem Problem:

Die Qualifikation der Beurteiler von zu Guttenbergs Doktorarbeit steht außer Zweifel, denn ohne einschlägiges Papier hätten sie diese Arbeit nicht beurteilen dürfen. Aber: Wie kommt es, dass eine derartige Häufung fehlender Belege nicht auffällt?

Kann eine Arbeit mit "Summa cum laude" beurteilt werden, in der, abgesehen von ihrer inhaltlichen Qualität, ausgiebig plagiiert wurde? Ist die Arbeit nur "flüchtig" gelesen worden?

Dass derartige Ungereimtheiten die Einstellung von Studierenden oder Promovierenden beeinflussen, ist kaum auszuschließen. Welche Konsequenzen wird wohl der wissenschaftliche Nachwuchs daraus ziehen?

Heinz Joseph Nisius, Trier

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