Politik Unmöglich

Zum Artikel „Chaostage bei den Linken“ und zum Kommentar „Der ,Vogelschiss’ der Linken“ (TV vom 5. März) schreibt Hans-Werner Thesen:

In seinem Kommentar bescheinigt Werner Kolhoff den meisten Mitgliedern der Linken, im demokratischen System angekommen zu sein. Ich kann Herrn Kolhoff nur empfehlen, sich doch mal eingehend mit dem derzeitigen Programm der Partei zu befassen. Eine Umsetzung dieses Programms würde die Bundesrepublik derartig verändern, dass sie weder für die Nato noch für die EU bündnisfähig wäre. Der angestrebte „demokratische Sozialismus“ hat sich über die letzten hundert Jahre als ein fataler Irrtum erwiesen, der immer in fürchterlichen Diktaturen endete. Dies kann man noch heute anhand der letzten Beispiele, die den demokratischen Sozialismus praktizieren, sehen. Das, was auf der Strategiekonferenz der Linken gesagt wurde, ist entlarvend und zeigt, wo es hingeht, kommt man an die Macht.

Nein, die Linke ist nicht im demokratischen System angekommen. Sie ist bis heute nicht bereit, sich eindeutig in Sachen DDR zu erklären. Auch Bodo Ramelow tut dies nicht. Da kann ich nur sagen, er ist ein Wolf im Schafspelz, gibt den bürgerlichen Demokraten. Vielleicht sind zu viele Leute heute zu jung, um noch zu verstehen, was die DDR war. Sie war ein verbrecherisches Regime, das die Menschenrechte mit Füßen getreten hat. Regimekritiker wurden eingesperrt, Flüchtlinge an der Grenze erschossen, deren Kinder zur Zwangsadoption freigegeben. Das nur als eine kleine Auswahl dessen, was die SED als Staatspartei der DDR zu verantworten hat. Die heutige Linke ist trotz der zweimaligen Umbenennung (SED – PDS – Die Linke) immer noch die SED. Die SED wurde nie aufgelöst, sondern es wurde ihr immer nur ein neuer Name gegeben. Noch heute sitzen Leute im Bundestag, die schon damals Mitglieder der SED waren. An erster Stelle wäre hier der Fraktionsvorsitzende Dietmar Bartsch zu nennen. Jede Partei, die mit der Linken eine Zusammenarbeit oder gar eine Koalition eingeht, sollte sich bewusst sein, mit wem sie da ins Bett geht. Eine solche Partei wäre für mich nicht mehr wählbar.

Hans-Werner Thesen, Kenn

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