Katholische Kirche Unsägliches Leid, heiliger Zorn

Zu Leserbriefen über den Umgang des Vatikans mit Homosexuellen und die Aufarbeitung des Missbrauchs in der katholischen Kirche schreiben Andreas Klein und Maria Loeffen-Giese:

Zum Leserbrief „Kultureller Niedergang“ von Gisela Steinbach (TV vom 17./18. April):

In welchem Beispiel soll uns die Geschichte lehren, dass sexuelle Unordnung (was ist das?) immer wieder mit kulturellem Niedergang verbunden war?

Bevor wieder die spätrömische Dekadenz herausgeholt wird: Untergegangen ist das (west-)römische Reich meines Wissens, nachdem ein überwiegender Teil der Bevölkerung und insbesondere die herrschende Schicht die christliche Religion angenommen hat (auch wenn das wahrscheinlich nicht die Ursache für seinen Untergang, wohl aber zumindest zum Teil für den kulturellen Niedergang im 4. und 5. Jahrhundert nach Christus war).

 Andreas Klein, Trier

Zum Leserbrief „Menschlich, das ist wichtiger als heilig ...“ von Albert Rosch (TV vom 17./18. April):

Mich packte der heilige Zorn, als ich diese Stelle in dem Leserbrief las: „Der Umgang mit den Missbrauchsfällen mag für etliche Christen das Fass zum Überlaufen bringen, aber die Fälle sind ja oft nicht so eindeutig, die Gefahr der ,Wichtigtuerei’ im einen oder anderen Fall drängt sich auf.“

Wichtigtuerei, Herr Rosch, wenn ein Mensch den großen Mut aufbringt, über unsägliches, schwer auszusprechendes, das ganze Leben beeinträchtigendes Leid zu reden?

Das endlich zu wagen hat andere Gründe als „Wichtigtuerei“. Wer ist hier der Wichtigtuer – doch offensichtlich der, der lapidar über etwas schreibt, von dem er offenbar keine Ahnung hat.

Maria Loeffen-Giese, Daun

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