Unseriöse Prognosen

Zum Artikel "Moselfahrt aus Brückenkummer" (TV vom 20. August):

Es gibt, den Hochmoselübergang betreffend, nicht nur ein politisches Ja oder Nein. Es gibt Kompromissmöglichkeiten. Pro-Mosel hat eine Alternative entwickelt, bei der das meiste des bisher Gebauten genutzt und die Orte an der B 50 ebenfalls vom Verkehr entlastet werden könnten. Das alles wäre für den Eifel-Hunsrück-Pendler auch mit einem Fahrtzeitvorteil verbunden.

Nachdem das Verkehrsministerium schon angeordnet hat, dass die A 60 wegen fehlenden Verkehrs nicht auf vier Spuren erweitert wird, wird es nach Prüfung der Verkehrsprognosen für die Hochbrücke schnell zu der Erkenntnis kommen, dass da etwas nicht stimmen kann. An der belgischen Grenze wurden zuletzt 6258 Fahrzeuge pro Tag gezählt. Die prognostizierte Vervierfachung in der Eifel bis zum Hochmoselübergang auf 25 000 Fahrzeuge pro Tag ist anzuzweifeln. Diese Zahl basiert überwiegend auf Traumzahlen des Ex-Investors auf dem Hahn. Diese Prognosemethode ist unseriös.

Zum anderen braucht man laut Straßenbauern (BSVI) selbst für 25 000 Fahrzeuge pro Tag nur drei und nicht ungleich teurere vier Fahrspuren plus zwei Standspuren. Auch die Kommunalparlamente, die mehrheitlich, aber unfundiert für eine durchgängige Vierspurigkeit stimm(t)en, sollten sich objektiv informieren und dann - im Sinne von uns Steuerzahlern - neu justieren. Nicht das ungeprüfte Nachposaunen von Parteiparolen, sondern der eigene Verstand ist jetzt gefragt. Das täte unserer Demokratie, der Sache, dem Geldbeutel und der Stimmung gut, wenn man sich sachlich informieren würde.

Ich stelle die Zahlen, die nicht so leicht erhältlich sind, gerne - auch mit Quellenangabe - zur Verfügung.

Dr. Elisabeth Reis (2. Vorsitzende Pro-Mosel), Zeltingen-Rachtig

hochmoselübergang

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