Unsinnige Argumente

Bildung

Zum Artikel "Land rüstet Schulen digital auf" (TV vom 20. Juni) diese Meinung:
Die Grundschulen mit Tablets auszustatten ist eine zukunftsweisende und gute Entscheidung der Landesregierung.
Man kann nun unterschiedlicher Meinung darüber sein, ob es sinnvoll ist, sich an einen Hersteller zu binden. Die aufgeführten Gründe, die hochwertigen und sehr robusten iPads zu verwenden, sind allerdings nicht von der Hand zu weisen.
Von völliger Inkompetenz zeugt allerdings die Kritik von Hjalmar Brandt vom Lehrerverband VEB. Er hätte sich fachlich besser erst einmal eingearbeitet, bevor er sich zu so einer weitreichenden Entscheidung äußert. Sein Wissen stammt aus der digitalen Steinzeit, als die Hersteller noch versucht haben, sich durch gegenseitige Abgrenzung einen Marktvorteil zu verschaffen.
Ein Tablet muss keineswegs dasselbe Betriebssystem haben wie ein Desktop-Computer. Die Geräte müssen nur miteinander kommunizieren können, das heißt, es muss möglich sein, Daten zwischen den Geräten auszutauschen, und das können die Geräte zu 100 Prozent.
Ein Samsung-Tablet mit Android-System ist zu einem Win dows-Rechner genauso wenig "kompatibel" wie ein Apple-Gerät mit iOS.
Hier davon zu reden, dass manche Kinder es sich nicht leisten können, die Tablets zu Hause zu benutzen, weil sie sich die anderen hochpreisigen Apple-Geräte nicht leisten können, ist Unsinn.
Natürlich läuft auf einem iOS-Gerät auch die Office-Software perfekt und synchronisiert störungsfrei die Daten mit dem Win dows-PC.
Vielleicht schreitet die Digitalisierung der Schulen deshalb so schleppend voran, weil sich einige Akteure nie ernsthaft mit der Technik vertraut gemacht haben, aber trotzdem überall mitreden.
Martin Müller
Föhren

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort