Soziales Unverschämtheit

Zum Artikel „SPD weist Kritik an Home-Office-Gesetz zurück“ (TV vom 6. Oktober) und zu weiteren Beiträgen zum Thema schreibt Detlef Boltersdorf:

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil fordert ein Recht auf Home-Office. Zumindest für 24 Tage im Jahr. Kommt als Nächstes die Pflicht des Arbeitnehmers, gegen seinen Willen in den eigenen vier Wänden arbeiten zu müssen? Welche weiteren Eingriffe in die Tarifautonomie und das Grundrecht auf Vertragsfreiheit will sich die SPD denn noch einfallen lassen? Es muss Arbeitgebern überlassen bleiben, welche Arbeitsformen sich für ihren Betrieb eignen. Ebenso muss sich der Arbeitnehmer entscheiden, bei welchem Arbeitgeber er arbeiten möchte. Für wie viele Streitigkeiten möchte die SPD künftig verantwortlich sein, wenn sich Mitarbeiter und Vorgesetzte nicht darüber einig werden, ob im Einzelfall Home-Office sinnvoll oder möglich ist? Die 24 Tage im Jahr sind natürlich nur der Anfang. Scheinbar ist in Vergessenheit geraten, dass viele Unternehmen derzeit in größten wirtschaftlichen Schwierigkeiten stecken. Davon abgesehen: Unternehmen haben sich ganz ohne Gesetz mit ihren Mitarbeitern in der Sorge um deren Gesundheit und den Schutz ihrer Familien auf wesentlich höhere Anteile auf Home-Office verständigt. Die Forderung ist eine Unverschämtheit!

Detlef Boltersdorf, Mayen

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