Urenkel im Büßerhemd

Zum Artikel "Bundespräsident: Deutsche müssen ewig für Holocaust einstehen" (TV vom 28. Januar):

Es ist schon über 70 Jahre her - also gut zwei Generationen - dass man vom "1000-jährigen Reich" sprach. Zum Glück waren es dann nur etwa zwölf Jahre! Diese Angabe war aber wenigstens durch die "1" vor den Nullen begrenzt. Bundespräsident Christian Wulff äußert sich aber: Die Deutschen hätten für den Holocaust ewig einzustehen.

Dann will er also, dass seine Enkel, meine Urenkel im Büßerhemd gehen und erpressbar sind dafür, dass ihre Urgroßeltern eine Regierung hatten, die verbrecherisch war. Es waren damals und sind auch heute nicht die Deutschen - es gibt sie nicht, die Gesamtschuld, es sind immer bestimmte Personen. Diese wurden zum Teil in Nürnberg verurteilt und getötet. Was seinen Hinweis auf ewig betrifft, so sollte er aus seinem Geschichtsunterricht wissen, dass Völker kommen und gehen.

In Kenntnis des Offenen Briefes des Publizisten Ralph Giordano an den Bundespräsidenten hoffe ich, dass keine weiteren Fettnäpfchen auf seinem Wege sind, in die er treten könnte.

Eine Bemerkung noch: Wären die Abweichler vor dem dritten Wahlgang nicht umgekippt beziehungsweise hätte die CDU den SPD-Kandidaten unterstützt, es wäre besser für uns geworden und hätte der Mehrheit unseres Volkes entsprochen.

Hermann Schaer, Trier

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