Veräppelt

Zum Artikel "Mehr verdient - aber nicht mehr im Geldbeutel" (TV vom 30. Januar):

Einem rheinland-pfälzischen Beamten muss der "Kamm schwellen" wenn er im Trierischen Volksfreund liest, dass die Löhne und Gehälter 2008 so stark gestiegen sind wie in den letzten zwölf Jahren nicht mehr. Anscheinend gehören Beamte auch nicht mehr zum "öffentlichen Dienst", denn von den dortigen "deutlichen Zuwächsen" hätten Sie doch etwas merken müssen.

Seit 2004 ist es unserem Dienstherrn jedoch gelungen, durch ständige Nullrunden (2005/2006) und kosmetische Gehaltserhöhungen (2007/2008) von je 0,3 Prozent - das lohnt nicht mal den Rechenaufwand - Rheinland-Pfalz, neben Berlin, an das Ende in der Besoldung der bundesdeutschen Länderbeamten zu katapultieren. Auch von den Beamten des Bundes trennen uns inzwischen Welten.

Inflationsbereinigt haben die rheinland-pfälzischen Beamten allein in diesen Jahren zwischen zwölf und 15 Prozent (nimmt man die Lohnerhöhungen in der gewerblichen Wirtschaft dazu) an Kaufkraft verloren.

Läuft die Wirtschaft gut, muss "der Haushalt saniert werden" - was nie geschieht. Der Nürburgring lässt grüßen.

Läuft die Wirtschaft schlecht, muss auch gespart werden - aber warum in allen Fällen bei den Gleichen?

Die derzeit laufenden Tarifverhandlungen mit einer möglichen Gehaltserhöhung in diesem Jahr (Ministerpräsident Kurt Beck hat es versprochen) gleichen diese Verluste der letzten Jahre ja nicht aus. Die bleiben uns bis zum Friedhof erhalten. Daran sollten wir uns 2011 erinnern.

Joachim Petry, Wittlich (Ortsverbandsvorsitzender des Verbands der Lehrer und Lehrerinnen an Berufsbildenden Schulen)

Soziales

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