Verärgert und verdrossen

Zur Rolle des Parlaments in der Guttenberg-Affäre:

Was in der Guttenberg-Debatte des Bundestags geboten wurde, spottet jeder Beschreibung.

Die Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt hatte es nicht nötig, einen Ordnungsruf auszusprechen, es wären viele notwendig gewesen.

Die Abgeordneten beklagen sich laufend, dass die Bürger nicht genug zu ihrem Staat stehen, zudem würde das Wahlrecht nicht in Anspruch genommen. Ich kann aber jetzt auch gut verstehen, wenn die Bürger verärgert und verdrossen sind. Was die Abgeordneten, insbesondere die Herren Gabriel, Trittin und Gysi dort zum Besten geben, ist eines Bundestages nicht mehr würdig.

Wenn der Normalbürger solche Schimpfwörter und Tiraden gebrauchen würde, dann müsste er sich vor Gericht dafür verantworten und würde bestraft. Hier in Rheinland-Pfalz begeht der Justizminister einen Verfassungsbruch, dies wird nicht geahndet. Wo sind wir eigentlich? Die Bananenrepublik lässt grüßen.

Der Bundestag wird von den Abgeordneten als "Hohes Haus" bezeichnet. Ich schlage vor, dass diese Bezeichnung als das Unwort des Jahres 2011 ausgerufen wird. Merken die Abgeordneten nicht, dass die Demokratie dabei großen Schaden erleidet? Wer soll vor den Abgeordneten noch Achtung und Respekt haben? Ich jedenfalls nicht. Ich bin seit über 37 Jahren in der Kommunalpolitik tätig. Wir streiten in der Sache auch sehr hart, jedoch benehmen wir uns wie Menschen und nicht wie Tiere!

Meinerseits habe ich auch an den Bundestagspräsidenten Lammert geschrieben und ihn aufgefordert, dies zu unterbinden. Große Hoffnung habe ich zwar nicht, aber es können ja noch Wunder geschehen!

Josef Bach, Birresborn

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